Die Retrospektive ›Achim Freyer Bilder‹ im Schloss Biesdorf zeigt erstmals das bildkünstlerische Schaffen von Achim Freyer aus über 70 Jahren in einem großen Zusammenhang. Ausgehend von seinen jüngsten Arbeiten führt die Ausstellung zu Freyers Anfängen in Ost-Berlin und entfaltet von dort aus die prägenden Stationen seines außerordentlichen künstlerischen Lebenswegs.
Gezeigt werden Schlüsselwerke aus der Schaffenszeit in der DDR bis 1972, aus den 1970er Jahren nach der Republikflucht, den großen abstrakten Bild-Gesängen der 1980er Jahre, den ›Totentänzen‹ der 1990er Jahre bis hin zu der konsequenten Befreiung der Farbe von jeder Gegenständlichkeit in den letzten zwei Jahrzehnten.
Bild: Achim Freyer
Achim-Freyer_Gehender-mit-Blau_1968_Mischtechnik-auf-Leinwand_65x120cm
Achim Freyer, Gehender mit Blau, 1968, Mischtechnik auf Leinwand, 65x120cm
Weitere Ausstellungsorte sind das Achim Freyer Kunsthaus in Lichterfelde West mit der einzigartigen Kunstsammlung von Achim Freyer sowie die Kirche Am Hohenzollernplatz, deren Glasfenster von Freyer Anfang der 1990er Jahre gestaltet wurden. Gezeigt werden auch hier aktuelle Konvolute seines fulminanten Spätwerks.
Über Achim Freyer
Der Maler, Theatermacher und Stifter Achim Freyer (1934 in Berlin geboren) studierte Grafik und Malerei, war Meisterschüler von Bertolt Brecht. 1972 floh er wegen künstlerischer Repressalien nach Berlin (West) und begann hier mit eigenen Arbeiten als Regisseur.
Freyer inszeniert an führenden Theatern weltweit. Er erhielt für sein Bühnenschaffen zahlreiche Preise und Auszeichnungen – zuletzt den deutschen Theaterpreis „DER FAUST 2022“ für sein Lebenswerk. Als bildender Künstler war er zweifacher documenta-Teilnehmer, stellte 1981 auf der „Art Allemagne aujourd’hui“ aus und war auf vielen nationalen und internationalen Ausstellungen (u.a. Los Angeles, Seoul, Moskau, Venedig, Paris, Wien, Berlin, Linz und anderen) vertreten. Von 1976 bis 1999 lehrte Freyer als ordentlicher Professor an der Universität der Künste Berlin, gründet 1988 das Freyer-Ensemble und 2012 die Achim Freyer Stiftung mit Sammlung und Galerie.
Über das Kunsthaus
Die Achim Freyer Stiftung zeigt in ihrem Kunsthaus die ständige Sammlung, in der Galerie wechselnde Ausstellungen und Rahmenprogramme.
Die Sammlung Achim Freyer ist eine der außergewöhnlichsten Privatsammlungen Berlins und gleichzeitig eine der prägnantesten Präsentationen von Kunst. Auf drei Etagen vereint Freyer Exponate in direkter Konfrontation. Werke weltbekannter Künstler hängen hier dicht neben den Werken unbekannter Meister und treten in einen Dialog mit Werken der Outsider Art, der l’art brut und der Naiven Kunst. Durchgesetztes trifft auf Unbekanntes in dieser Welt des Visuellen.
Die ständige Sammlung ist sonntags um 15:00 Uhr und 16:30 Uhr mit einer Führung zu besichtigen. Die Galerie ist Di., Do., und So. von 15:00 – 18:00 Uhr geöffnet.
Rahmenprogramm:
Jeden Samstag lädt das Schloss Biesdorf um 14 Uhr zur Führung durch die Ausstellung ein. Sie erhalten Einblicke in die Zusammenhänge und Hintergründe der gezeigten Arbeiten.