„Mashrou’ Leila“ ist eine der bekanntesten Bands in der arabischen Welt. Und eine der umstrittensten, denn die Indierocker aus dem Libanon haben einen offen schwulen Leadsänger. In Ägypten wurden jetzt sieben Besucher eines Konzertes verhaftet.
Foto: twitter.com/mashrou3leila/
Mashrou’ Leila
In Ägypten steht Homosexualität nicht unter Strafe
Sehr wohl gibt es aber ein Gesetz gegen „die Verbreitung von Unmoral“ und das wurde jetzt einmal mehr zur Repression Homosexueller herangezogen. Weil bei dem Konzert von „Mashrou’ Leila“ im Publikum Regenbogenfahnen geschwenkt wurden, sind sieben Männer verhaftet worden. Ihnen drohen jetzt Freiheitsstrafen. Auch für die Band um den schwulen Sänger Hamed Sinnos hat die Sache ein Nachspiel. Die Regenbogenfahnen seien bestimmt mit Wissen der Band auf dem Konzert gezeigt worden, vermutet ein Mitglied des ägyptischen Musikerverbandes, der nun die Auftrittsgenehmigungen für die Band zurückgezogen hat:
„Sie müssen sich mit dem Zuschauern abgesprochen haben, weil das ihr Symbol ist. Seit wann geben sich Homosexuelle öffentlich zu erkennen?“
Das Konzert in Kairo wäre ohne das bittere Nachspiel für sieben seiner Besucher ein voller Erfolg gewesen.
Nicht das erste Verbot
In Jordanien hat die Band bereits seit längerer Zeit ein Auftrittsverbot – vor allem Hamed Sinnos sieht sich wegen seines offenen Umgangs mit seiner Sexualität immer wieder Anfeindungen von muslimischen und christlichen Religionsverbänden ausgesetzt.