In Uganda wurden Pride-Paraden in den letzten Jahren immer wieder verboten und attackiert. Im Jahr 2018 soll nun die erste LGBTIQ*-Demo seit 2016 stattfinden. Dafür schmieden queere Organisationen und Aktivisten Bündnisse mit Hetero-Unterstützern.
Foto: instagram.com/smug2004
Uganda Pride 2013
Foto aus alten Tagen: Beim Beach Pride in Kampala warben Schwule und Lesben schon 2013 für Akzeptanz. Seither hat sich ihre Situation stetig verschlechtert. 2018 soll eine Großdemo gegensteuern.
In Uganda ist gleichgeschlechtlicher Sex beider Geschlechter verboten und im Jahr 2014 wurde ein Anti-Homosexuality Act verabschiedet, der lebenslängliche Haftstrafen für Homosexuelle vorsah. Das Gesetz wurde nach massiver weltweiter Kritik vom Verfassungsgericht gekippt, doch die Situation von LGBTIQ* in dem ostafrikanischen Land ist nach wie vor schwierig. Nach kleinen Erfolgen mit Veranstaltungen, die dem Vorankommen der queeren Emanzipation dienten, wurde 2016 der Pride in Ugandas Hauptstadt Kampala mit Polizeigewalt niedergeschlagen. Dabei landete unter anderem Frank Mugisha, Vorsitzender des Bündnisses SMUG (Sexual Minorities Uganda) kurzzeitig im Gefängnis. Doch Mugisha und seine Mitstreiter lassen sich nicht unterkriegen. Für 2018 planen sie erneut eine groß angelegte Pride-Demo, in der sie die Entkriminalisierung von Homosexualität fordern wollen.
„Die Situation hat sich seit 2015 verändert", so Mugisha in einem Bericht des US-Nachrichtendienstes The Daily Beast. „Damals versammelte sich nur eine Handvoll LGBT. Jetzt sind Hunderte bereit bei einem Pride mitzumischen." Auch habe man inzwischen Netzwerke mit heterosexuellen Verbündeten in Polizei und Politik aufgebaut, die für einen reibungslosen Ablauf der Demo sorgen könnten. „Bisher sieht es ganz gut aus. Wir haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und beginnen früh mit der Planung eines Pride für 2018", so Mugisha.
Uganda Pride / Daily Beast Tweet
Tim Teeman, Redakteur beim US-Nachrichtenportal The Daily Beast, verbreitete die Nachricht von der Renaissance des Uganda Pride auf internationaler Ebene.