Nachdem Countrypop-Prinzessin Taylor Swift im vergangenen Herbst in einem deutlichen Statement gegen die Verlogenheit der Trump-Regierung volle Gleichstellung von LGBTIQ* gefordert hat, geht sie nun mit einer Equality-Act-Petition sowie einem Brief an den Senator ihres Heimatstaats Tennessee in die Offensive, in dem sie Trump offen angreift.
Foto: facebook.com/TaylorSwift
Taylor Swift
Klar auf Regenbogenkurs: Bei LGBTIQ*-Rechten hört für Taylor Swift die politische Neutralität der Pop-Welt auf.
Auch wenn Taylor Swift (29) homophobe Schikanen bereits 2011 im Video zu „Mean“ indirekt als „Gemeinheit“ darstellte, hielt sich die Sängerin mit klaren politischen Statements lange zurück. Nach eigenen Angaben, weil sie sich selbst als nicht aufgeklärt genug empfand, um öffentlich Stellung beziehen zu können. Damit war im Herbst 2018 Schluss. Im Vorfeld der US-Halbzeitwahlen bekannte Swift sich als Unterstützerin der Demokraten und distanzierte sich klar von der Ignoranz der Trump-Regierung gegenüber LGBTIQ*. Jüngst setzte sie sich leidenschaftlich gegen LGBTIQ*-politische Rückschritte in ihrem Heimatstaat Tennessee ein und spendete im April 113.000 Dollar an das Tennessee Equality Project.
Zum Start des US-Pride-Monats Juni ging Swift auf ihren Social-Media-Kanälen mit einem von ihr persönlich unterzeichneten offenen Brief an Tennessees Senator Lamar Alexander an die Öffentlichkeit, in dem sie den republikanischen Politiker zur Unterstützung des US-Equality Act auffordert, der im Mai vom Repräsentantenhaus abgenickt wurde, nun aber noch der Zustimmung des Senats bedarf (mehr zum Thema hier). Donald Trump ist gegen die Verabschiedung des Gesetzes, das Diskriminierungsschutz für LGBTIQ* in Berufsleben, Wohnungswesen, öffentlichen Einrichtungen, Bildung, Bundesmitteln, Kreditwesen und Justiz vorsieht.
In ihrem Schreiben an Lamar Alexander kritisiert Taylor Swift Donald Trump sehr offen, indem sie ihm unverhohlen Bigotterie vorwirft: „Ich persönlich widerspreche der Haltung des Präsidenten, dass seine Regierung ‚die Gleichbehandlung aller Menschen unterstützt‘, aber der Equality Act ‚in seiner vorliegenden Form mit Giftspritzen gespickt ist, die Eltern- und Gewissensrechte unterlaufen‘. Nein. Man kann nicht für sich beanspruchen, eine Community zu unterstützen, aber im nächsten Atemzug ihre Angelegenheiten als Angriff auf das ‚Gewissen‘ oder ‚Elternrechte‘ verurteilen. Die Aussage impliziert, dass etwas falsch daran ist, anders zu sein als heterosexuell oder cis-geschlechtlich, was eine enorm verletzende Botschaft ist.“
In vielen Medien wird Swifts Statement auch als Antwort auf eine Grußbotschaft gelesen, die Trump am Freitag zum Start des Pride-Monats via Twitter absendete, und in der er jüngsten Beschneidungen von Trans*-Rechten zum Trotz seine Solidarität mit LGBT propagiert (siehe Tweet weiter unten). Neben ihrem Brief an Lamar Alexander startete Taylor Swift zusätzlich eine „Support the Equality Act“-Petition bei change.org.
Swift Letter
In diesem Tweet wirbt Taylor Swift für ihre Equality-Act-Petition und veröffentlicht ihren Brief an Senator Lamar Alexander.
Swift Trump 1
Swifts „Hieb gegen Trump“ macht Schlagzeilen.
Trump Tweet Pride Month
In diesem ersten Teil eines zweiteiligen Trump-Tweets zum Pride-Monat bekundet der US-Präsident seine Solidarität mit der LGBT-Community, verschweigt aber jüngste Beschneidungen von Trans*-Rechten durch die US-Regierung (blu berichtete).
Me Taylor Swift
Auch ganz schön queer: Das Video zu Taylor Swifts aktuellem Hit „Me!“ (featuring Pansex-Held Brendon Urie).