Foto: Archiv der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V., Berlin
Das Institut für Sexualwissenschaft als internationaler Treffpunkt von Wissenschaft und queerer Community. 1933 wurde es von den Nationalsozialisten zerstört, seine Schriften verboten und verbrannt.
Am 6. Juli jährt sich die Gründung von Magnus Hirschfelds „Institut für Sexualwissenschaften“ zum 100. Mal – ein Leuchtturm der ersten Emanzipationsbewegung von Menschen jenseits der heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft. Am 5. Juli wird daran erinnert.
Was Magnus Hirschfeld und sein „Wissenschaftlich-humanitären Komitees" da 1919 schuf, war der erste und bis nach dem Zweiten Weltkrieg letzte Versuch der akademischen Etablierung der Sexualwissenschaft. Allerdings ging das Institut über eine rein wissenschaftliche Forschunsgstätte hinaus und diente als Treffpunkt der queeren Aktivisten jener Zeit. Hier wurden gesellschaftspolitische Impulse entwickelt, hier wurde diskutiert und auch ganz praktisch gearbeitet. Direkt nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde dieser Ort der Liberalität geplündert, die Bücher der umfangreichen Bibliothek größtenteils auf dem heute Bebelsplatz genannten damaligen Opernplatz verbrannt.
Am 5. Juli startet um 16 Uhr vor dem Haupteingang des „Haus der Kulturen der Welt“, also an dem Ort, wo das Institut Hirschfelds einst stand, die Gedenkveranstaltung HIRSCHFELD ON BIKE: Nach Redebeiträgen von Ralf Dose (Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft) und Daniel Neugebauer (Haus der Kulturen der Welt) sowie Christiane Härdel und Jan Feddersen (Vorständ*innen E2H) fährt ein Fahrradkorso zur aktuellen Ausstellung „In-visible Realness: In Berlin 50 Jahre nach Stonewall“ im PS120 in der Potsdamer Straße 120.
Queeres Kulturhaus (E2H)
Ausstellung und Fahrradtour sind Bestandteile der Queeren Kulturwochen, die erstmals vom in Entstehung befindlichen „Queeres Kulturhaus E2H“ veranstaltet werden.
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