Wir leben in der Zeit von Body Positivity, in der Ausgrenzung verpönt ist und Akzeptanz groß geschrieben wird. Trotzdem bleiben viele körperliche Funktionen ein Tabu-Thema, so die Erektionsstörung. Noch immer wird Potenz mit Männlichkeit gleichgesetzt, ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Dabei leidet jeder Mann im Laufe seines Lebens unter Erektionsstörungen.
Der sicherste Weg: Gespräche mit dem Arzt
So unangenehm es auch klingen mag, wenn Mann unten rum nicht mehr so viel leisten kann
Als Lösung des Problems kann neben dem Einsatz von Potenzmittel auch eine Überweisung an einen Sexualtherapeuten erfolgen. Dies kommt vor allem dann in Frage wenn die Potenzprobleme psychologischer Herkunft sind.
Doch wo können sich Männer vorher informieren?
Über Potenzprobleme online informieren
Wer sich erst einmal vortasten möchte, kann sich auch online über Portale wie Potenzfragen.com informieren. Dies ersetzt letztlich nicht den Besuch vor Ort, kann aber zu einer ersten Einschätzung verhelfen. Vielen hilft es, sich mit anderen Betroffenen über ihre Situation auszutauschen und die ersten Tipps zu erhalten. Einige Männer sprechen über Erektionsprobleme aus der Angst heraus, verurteilt zu werden, ungern im Freundeskreis.
Hier bieten sich Online-Communities und Portale an. Die Teilnahme an Unterhaltungen kann anonym erfolgen und der Ton ist aufgrund der ähnlichen Situation freundlich und unterstützend. Insbesondere die psychische Komponente, unter der viele Betroffene leiden, kann hier thematisiert werden. Dies kommt in der Tiefe beim Arzt oder anderen Anlaufstellen oft zu kurz.
Online Sprechstunde für Folgerezepte
Mittlerweile ist auch die Telemedizin immer angesehener. Wenn Männern es für Folgerezepte eines Medikaments zu unangenehm ist erneut zum Arzt und in die Apotheke zu gehen, können auch Online-Kliniken genutzt werden um eine Online-Sprechstunde mit einem Arzt zu nutzen. Auch dies sollte nur nach einer ersten körperlichen Untersuchung erfolgen, um so gefährliche Begleiterkrankungen ausschließen zu können.
Gespräche in der Beziehung
Letztlich sind in einer Beziehung beide Personen von den Auswirkungen einer Erektionsstörung betroffen. Daher sollte das Thema nicht totgeschwiegen werden - nur im Gespräch kann eine gemeinsame Lösung im Umgang gefunden werden.
Dein Partner oder Partnerin sollte von sich aus einfühlsam reagieren und dir das Gefühl vermitteln, dass Verständnis vorhanden ist. Manche Sexualpartner sind mit sich selbst überfordert und vermuten dass die Erektionsstörungen durch mangelndes Interesse entsteht. Daher ist es wichtig, in einer Beziehung den ersten Schritt zu machen und das Problem offen anzusprechen. Schließlich sind in den meisten Fällen die Potenzprobleme körperlicher Natur. Nur weil die Erektion mal ausbleibt, besteht nicht gleich eine dauerhafte Erektionsstörung.
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Was sind überhaupt Erektionsstörungen?
Erektionsstörungen liegen aus medizinischer Sicht erst dann vor, wenn in über der Hälfte aller Fälle, innerhalb von sechs Monaten Geschlechtsverkehr aufgrund der Beschaffenheit der Erektion nicht vollzogen werden kann - obwohl Mann dies will.
Hiervon abzugrenzen ist der Begriff der Impotenz. Denn die Impotenz beinhaltet nicht nur die Erektionsstörungen sondern auch die Anejakulation (das Ausbleiben der Ejakulation) und die Sterilität (Zeugungsunfähigkeit).
Im Volksmund wird dennoch am häufigsten von Erektionsstörungen gesprochen, wenn der Begriff Impotenz fällt.
Wie häufig treten Erektionsstörungen auf?
Junge Männer im Alter von 30 bis 35 Jahren sind etwa zu vier bis fünf Prozent von Erektionsstörungen betroffen. Im Alter von 50+ sind es schon zwanzig Prozent. Wer das 70. Lebensjahr überschreitet, muss mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent damit rechnen, dass der Geschlechtsverkehr nicht mehr vollzogen werden kann. Jedoch beruhen diese Zahlen auf Befragungen von Männern, die zugeben, Erektionsprobleme zu haben. Es wird daher vermutet, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt.
Dunkelziffer von Potenzstörungen deutlich höher
Diese Dunkelziffer entsteht, weil noch immer eine gesellschaftliche Hemmschwelle besteht, über Erektionsprobleme zu sprechen. Männer sollten sich nicht schämen und einen den oben genannten Wege wählen, um die Potenzprobleme anzusprechen. Sich ohne ärztlichen Rat und ohne gültiges Rezept Potenzmittel zu besorgen, sollte dringend vermieden werden. Die Gefahr auf gefährliche Nebenwirkungen, sei es durch falschen Gebrauch oder einer verunreinigten Fälschung, ist das Risiko-Nutzen Verhältnis nicht Wert.
Die Gesundheit sollte stets an erster Stelle stehen.