Darauf hatten Schwulen- und Lesbenverbände gedrängt: Klaus Wowereit solle sich als homosexueller Regierender Bürgermeister der Stadt Berlin, an seinen Amtskollegen in der Partnerstadt Moskau wenden.
Dies tat Wowi nun in einem Brief. Darin verurteilt er die Vorgehensweise gegen die Demonstranten des Slavic Pride und übt deutliche Kritik an Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow. Das Demonstrationsverbot für Homosexuelle und auch das unverhältnismäßige Vorgehen der Polizei sind mit liberalen und demokratischen Rechten nicht zu vereinbaren. Vielmehr sollte die Polizei in Moskau friedlich demonstrierende Schwule und Lesben schützen, die sich für ihre Rechte einsetzen.
Es ist nach einer Protestnote des Grünen-Politikers Volker Beck die erste offizielle Kritik eines deutschen Politikers an der gewaltsamen Auflösung des CSD in Moskau durch die Polizei.
Der Veranstalter des Slavic Pride und Chef des russischen Schwulenverbandes, Nikolai Alexejew, kündigte inzwischen an, gegen die Unterdrückung von Homosexuellen Klage einzureichen. ck