Die CDU hat am Wochenende über ihr renoviertes Grundsatzprogramm beraten. Am Rande der Beratungen keimte auch die Diskussion um mögliche Koalitionen zwischen Schwarzen und Grünen wieder auf. Bundeskanzlerin und Parteichefin Angela Merkel erteilte schwarz-grün am Montag zwar eine klare Absage - nichtsdestotrotz ist schwarz grün nicht mehr so weit weg. Auf kommunaler Ebene arbeiten Christdemokraten und Bündnisgrüne schon in einigen Städten und Gemeinden pragmatisch zusammen. Außerdem konstatieren verschiedene Medien eine Annäherung der beiden ungleichen Partner in verschiedenen Politikbereichen. So heißt es, die Ökopartei sei nach siebenjähriger Regioerungsbeteiligung bei der Wirtschafts- und Außenpolitik realistischer geworden. Andererseits hätte sich der Stand der CDU unter Angela Merkel in der Familien- und Umweltpolitik in Richtung der Bündnisgrünen entwickelt.
Schwule und Lesben haben von dieser Annäherung jedoch wenig zu spüren bekommen. Immernoch können die Gesellschaftsbilder in Fragen der gleichgeschlechtlichen Lebensweisen unterschiedlicher nicht sein. Mehr Rechte für gleichgeschlechtliche Paare lehnt die Union nach wie vor ab, Grüne wollen schwule und lesbische Paare dagegen Eheleuten gleichstellen. Hier stehen allerdings nicht nur Bündnis 90 - die Grünen der CDU-Politik entgegen - der bevorzugte Koalitionspartner FDP vertritt ebenfalls wesentlich liberalere Ansichten als die CDU.