Besser spät als nie. Nach wochenlangen Protesten aus den queeren Communitys hat sich der Facebook-Manager Chris Cox an Drag Queens und Kings gewendet und um Verzeihung wegen der umstrittenen Klarnamenregelung des Netzwerkes gebeten.
Facebook hatte damit begonnen, Drags, Transen, und Trans*-Menschen dazu zu zwingen, ihre richtigen Namen anzugeben. Mehrere Profile bekannter Drags wurden gesperrt, die Berlinerin Chantal änderte ihr Profil auf ihren bürgerlichen Namen.
Chris Cox wendete sich nun an die User des Netzwerkes: Ich möchte mich bei der betroffenen Gemeinschaft von Drag Queens, Drag Kings, Transgendern und der Gemeinschaft unserer Freunde, Nachbarn und Mitgliedern der LGBT-Gemeinschaft entschuldigen für das Leid, das wir Ihnen dadurch verursacht haben, wie wir mit Ihren Facebook-Konten in den letzten Wochen umgegangen sind. Wir haben jetzt begriffen, wie schmerzhaft das war.
Er kündigte eine Korrektur der betreffenden Facebook-Richtlinien an, so dass diese in Zukunft nicht zwingend den rechtlichen Namen fordert, sondern den Namen, unter der die betreffende Person bekannt ist.
Aus der Sicht von Facebook ist es nachvollziehbar, dass darauf hingewirkt wird, anonyme Pseudonyme zu unterbinden, da diese dazu verleiten, diffamierend zu kommentieren (Trolle). Aus Sicht von Trans*-Menschen und Drags ist es allerdings genauso nachvollziehbar, dass diese sich mit ihren Alltagsnamen anmelden können. Die Verwendung des bürgerlichen Namens kann in westlichen Staaten noch immer zu Diskriminierung führen. In Staaten, die eine restriktive Gesetzgebung gegenüber LGBT fahren, kann ein Zwangsouting über Facebook sogar zu Strafverfolgung führen. ck