Antiquierte Gesetze machen es immer noch möglich: Für Oralsex gehts in den Staaten in den Bau. Und das nicht mal eben für ein paar Tage, sondern gleich für zehn Jahre - wie zum Beispiel im US-Bundesstaat Georgia.
Ein 17-Jähriger hatte auf einer wilden Silvesterparty im Jahr 2004 Oralsex mit einer 15-Jährigen - wohlgemerkt in beiderseitigem Einverständnis. Trotzdem kam es nach der Party zu Ermittlungen der Justiz. Das Ende vom Lied: der damals 17-jährige Generalow Wilson wird zu zehn Jahren Haft verurteilt und geht in das lebenslange Sexualstraftäter-Register des US-Bundesstaates ein. Einige andere Teilnehmer der Party, die mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert wurden, handeln mit dem Gericht mildere Strafen aus - nur Wilson, der sich keiner Schuld bewußt ist, tritt seine Gefängnisstrafe an.
Zwei Jahre später. Der heute 21-jährige sitzt immer noch im Gefängnis, bis ein Richter die Freilassung des Jungen mit der Begründung verfügt, das Urteil sei verfassungswidrig. Und während sich Freunde, Familie und Anwälte des vermeintlichen Delinquenten über dessen bevorstehende Freilassung freuen, legt der Generalstaatsanwalt Widerspruch ein. Fazit: Wilson muss im Gefängnis bleiben - und das nur, weil er sich von einer Freundin einen blasen ließ.
Ironie des Schicksals für Generalow Wilson: Inzwischen wurde sogar das antiquierte Gesetz geändert, nach dem er verurteilt worden war. Sex zwischen Jugendlichen ist jetzt nicht mehr strafbar in Georgia. Allerdings kommt dieses Gesetz nicht rückwirkend zur Anwendung.