Der 1974 gegründete AHA-Berlin e.V. weißt den durch den Spiegel erhobenen Vorwurf eine Lobbygruppe für Pädophilie gewesen zu sein entschieden zurück und reagiert so auf die Berichterstattung rund um Pädophilie-Vorwürfe gegen FDP, Grüne und eben frühe emanzipatorische Schwulenverbände.
DIE STELLUNGNAHME DES AHA-BERLIN:
Zu: DER SPIEGEL 36/2013: Das Tabu durchbrochen (S. 36/37) und Nachfolgeartikel in anderen Medien
Im Zuge seiner Recherchen zu pädophilen Positionen innerhalb der FDP bezeichnet DER SPIEGEL den AHA-Berlin e.V. als eine Lobbygruppe für Pädophilie. Diese Bezeichnung weisen wir als heute Aktive in diesem Verein entschieden zurück. Die AHA war in ihrer Geschichte niemals auf einen solchen Vereinszweck ausgerichtet, noch toleriert oder unterstützt sie heute entsprechende Positionen.
Die AHA versteht sich seit ihrer Gründung im Jahr 1974 als ein Dach für verschiedenste schwule (später schwul-lesbische und trans*-) Interessen, von gemeinsamer Freizeitgestaltung bis hin zu politischer Arbeit. Anfang der Achtzigerjahre hatte die AHA über 200 Mitglieder, die sich in rund 25 weitgehend autonom arbeitenden AGs engagierten. Aus einem (aus heutiger Sicht falschen) Toleranzgedanken heraus gab es leider auch in der AHA wie in vielen Organisationen der Schwulen- und Bürgerrechtsbewegung jener Zeit eine Gruppe offen pädophiler Männer, die u.a. die Abschaffung des §176 StGB forderten. Die sogenannte AG Pädophilie existierte von 1979 bis Mitte der Achtzigerjahre. Danach finden sich keine Hinweise mehr auf ein Fortbestehen. Auch haben wir keine Hinweise darauf, dass sich der Gesamtverein den Forderungen dieser AG nach einer völligen Legalisierung von pädophilen Betätigungen angeschlossen hätte.
Mitte der Neunzigerjahre wurde dieses Kapitel der Vereinsgeschichte erstmals aufgearbeitet, was 1995 in einem Beschluss der Mitglieder mündete, eine klare Distanzierung zur Pädophilie in ein Grundsatzprogramm des Vereins aufzunehmen. Diese Distanzierung wollen wir als heute in der AHA Aktive deutlich wiederholen. Aus heutiger Sicht bedauern wir, dass unser Verein vor 30 Jahren einer Gruppe von Pädophilen ein Forum gegeben hat und arbeiten im Hinblick auf das vierzigjährige Bestehen unseres Vereins im Jahr 2014 diesen dunklen Punkt der Vereinsgeschichte, soweit unsere Quellen es zulassen, weiter auf.
Die heute existierende AHA ist personell und inhaltlich eine andere als die AHA der frühen Achtzigerjahre. Heute ist die AHA ein komplett ehrenamtlich und emanzipatorisch arbeitender Verein, der ein breit gefächertes Kultur- und Freizeitprogramm für Schwule, Lesben und Trans*-Menschen anbietet. Wir wehren uns dagegen, dass mehrere hundert Ehrenamtler, die sich in den letzten Jahrzehnten in der AHA engagierten, durch ungerechtfertigte Pauschalisierungen in der aktuellen Berichterstattung einem Generalverdacht ausgesetzt werden. Besorgniserregend finden wir, dass im Zuge von Berichterstattungen wie dieser in SPIEGEL und anderen Medien der unsäglichen Verknüpfung von Homosexualität und Pädophilie das Wort geredet wird, von der wir, nach fast 40 Jahren im Kampf gegen Diskriminierung und Stigmatisierung hofften, dass sie allmählich überwunden wäre. Für die Mitglieder des AHA-Berlin e.V.: Der Vorstand" AHA-Berlin
Internet: DER AHA IM NETZ