Es war nicht unbedingt die beste Premiere für einen CSD im kleinen Staat Montenegro (600.000 Einwohner). In Budva, einer bei Touristen sehr beliebten Stadt an der Adria, protestieren rund 200 Menschen gegen die Christopher-Street-Day-Kundgebung, die unter dem Motto Seaside Pride stand. Dabei kam es zu Schmährufen sowie Flaschen- und Steinwürfen auf die Demonstrationsteilnehmer. Die Polizei nahm 20 Gewalttäter fest. Dennoch wurden einige wenige der rund 120 Teilnehmer des CSD leicht verletzt.
Im Oktober ist in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, ein weiterer CSD geplant. Dort war bereits 2011 ein CSD geplant, der nach Attacken auf Homosexuelle aber kurzerhand abgesagt wurde. Unterdessen hat die Regierung Montenegros einen Fünfjahresplan zur Verbesserung der Lebensqualität der LGBT-Bevölkerung vorgelegt. Hintergrund ist wohl der geplant EU-Beitritt des Balkanstaats, der durch die Durchführbarkeit von CSDs beschleunigt werden könnte. nj