Am Sonntag haben in Tokyo rund 7.000 Menschen für „Love & Equality“ demonstriert. Die Parade anlässlich des Tokyo Rainbow Pride fand mit einem Rekordaufgebot von 37 Trucks statt. Sie war der Höhepunkt eines neuntägigen LGBITQ*-Festivals.
Foto: instagram.com/tokyo.r.pride
Tokyo Rainbow Pride 2018
Vor Beginn der Tokyo-Rainbow-Pride-Parade warnten die Organisatoren die Teilnehmer via Facebook, man solle angesichts prognostizierter Rekordtemperaturen von 27 Grad darauf achten, dass man keinen Hitzschlag bekäme. Das Top-Wetter wurde aber auch zum Anlass für knappe Outfits genommen.
Angesichts der Tatsache, dass homosexuelle Partnerschaften in der japanischen Gesellschaft noch immer tabuisiert werden und keines der Lebenspartnerschaftsmodellle, die in sieben Städten eingeführt wurden (blu berichtete), landesweite Bedeutung hat, war die große Resonanz beim Tokyo Rainbow Pride ein wichtiges Signal. Nicht nur waren mit 37 Mottowagen in der Parade am Sonntag so viele Trucks wie nie vertreten (darunter neben lokalen Initiativen wie Tokyo No Hate und dem Bündnis Get in Touch auch internationale Organisationen wie Amnesty International und European Ambassadors 4 LGBT), es kamen mit rund 7.000 Teilnehmern auch die meisten Besucher seit der Gründung des Events im Jahr 2011. Das diesjährige Motto lautete „Love & Equality“ („Liebe & Gleichberechtigung“)
Wie wichtig die Sichtbarkeit von LGBTIQ* in Japan ist, zeigte eine Rainbow-Pride-Stellungnahme der queeren Geschäftsfrau Lauren, die ein Instagram-Foto mit dem amtierenden Mister Gay Japan mit der Message verband: „Gratulation an den ersten Mr. Gay Japan, einen Lehrer namens Shogo. Das größte Problem in Japan ist, dass hier niemand ‚out‘ ist. Es (das Queer-Sein, Anm. d. Red.) ist ein akzeptabler aber doch seltsamer und geheimer Teil des Privatlebens – wie ein Feitsch –, aber nicht etwas, mit dem Familien oder Kollegen jemals konfrontiert werden.“ Einen offen schwulen Lehrer zu haben, der an den Mister-Gay-Wahlen teilgenommen habe, weil ihm klar sei, dass er mit Aufklärung und Sichtbarkeit allen Kids in seiner Klasse, die ein Rollenmodell brauchen, als Stütze dienen könne, mache Lauren sehr stolz auf Shogo.
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Der amtierende Mister Gay Japan Shogo durfte bei den Rainbow-Pride-Festivitäten nicht fehlen. Der Lehrer ließ sich nicht nur mit der queeren Geschäftsfrau Lauren fotografieren, er repostete auch ihre Stellungnahme, dass Homosexualität in Japan „wie ein Fetisch“ behandelt werde.
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Social-Media-Mops Valentino ist seit 2016 Stammgast beim Tokyo Rainbow Pride. Er war auch dieses Jahr dabei und dokumentierte den Besuch bei Instagram.
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Kaisei war mit seinen Freunden aus dem 350 Kilometer westlich von Tokyo gelegenen Nagoya zum Rainbow Pride gereist. Er feierte den Trip mit einer Fotoshow.
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Der amerikanische Instagramer Max Emerson war beim Rainbow Pride als Botschafter der Kondom-Marke Skyn unterwegs. Er ließ sich auch hier nicht nehmen, eines seiner berühmten „Nackt“-Fotos zu posten.
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Spacige Kostüme haben beim Rainbow Pride Tradition. Die Teilnehmer werden von den Veranstaltern ausdrücklich dazu ermutigt, in Verkleidungen zu erscheinen. Instagramerin Tamara und ihre Freunde nahmen die Aufforderung ernst.
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Die „Ohana“ (hawaiianisch für „Famiilie“) der Equality-Division des US-Business-Bündnisses Salesforce nahm in diesem Jahr erstmals mit einer eigenen Abteilung am Rainbow Pride teil.
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Die Organisatoren der Gay Games 2022 im chinesischen Hong Kong gratulierten den Kollegen in Japan zu ihrer bis dato bestbesuchten Rainbow-Pride-Demo.