Mit der Wahl von Jair Bolsonaro zum neuen Präsidenten Brasiliens ist für die queere Community des Landes ein Albtraum wahr geworden. LGBTIQ* rüsten sich für den Widerstand gegen den Mann, der sagt: „Ja, ich bin homophob – und ich bin stolz darauf“
Foto: instagram.com/nunozuxo/
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Das ist Nuno aus São Paulo. Er nahm die Wahl von Jair Bolsonaro zum Präsidenten zum Anlass für seinen ersten Instagram-Post mit diesem Bild und dem Kommentar: „Wenn meine Existenz angegriffen wird, werde ich WIDERSTAND leisten“ Damit ist er einer von vielen queeren Brasilianern, die sich auf #Resistência vorbereiten
Unter dem Hashtag #EleNao (#ErNie) hatten queere Brasilianer bis zum Schluss Hoffnung verbreitet, dass es nicht zur tatsächlichen Wahl von Jair Bolsonaro von der rechten Partido Social Liberal (PSL) zum Präsidenten kommen und stattdessen vielleicht doch Fernando Haddad von der Arbeiterpartei PT das Rennen machen würde. Fakt war dennoch, dass Bolsonaro, der in der Vergangenheit so ziemlich jede Minderheit von Frauen bis zu Afrobrasilianern und von Oppositionellen bis zu LGBTIQ* beleidigt hat und als Reservist der brasilianischen Armee die Verbrechen der Militärdiktatur von 1964 bis 1985 verharmlost, bei der Stichwahl am 28. Oktober als Favorit antrat. Beim ersten Wahlgang am 7. Oktober hatte er 46 Prozent der Stimmen auf sich vereint, während Haddad nur 29 Prozent erhalten hatte. Bei der Stichwahl vereinte Bolsonaro am Sonntag 55 Prozent der Stimmen auf sich, während Haddad nur 45 Prozent einfuhr. Damit kann Bolsonaro am 1. Januar 2019 seine Präsidentschaft antreten.
Bolsonaro ist für seine abfälligen und radikal gegnerischen Aussagen bezüglich LGBTIQ* bekannt. Sein Zitat „Ja, ich bin homophob – und ich bin stolz darauf“ ist weltweit berühmt, seine diskriminierende Antwort auf eine Journalistenfrage, was er tun würde, wenn eines seiner Kinder homosexuell sei, führte 2015 zu einer erfolgreichen Schmerzensgeldklage. Sie lautete: „Das wird nicht passieren, weil meine Kinder gut erzogen sind.“
Zentrale Punkte von Bolsonaros Wahlkampf waren radikales Durchgreifen gegen Vergewaltiger und Drogenhändler, Wirtschaftsversprechen an Argrar-Lobbyisten und die Lockerung der Waffengesetze. Die Vollendung ausstehender Antidiskriminierungsgesetze sind mit ihm nicht zu erwarten. Die Ehe für alle hat Brasilien schon, aber selbst sie sehen die LGBTIQ* des Landes in Gefahr. Unter dem Hashtag #Resistência wird in den sozialen Netzwerken zum Widerstand aufgerufen. Ein zentrales Symbol des Zusammenhalts bedrohter Minderheiten ist eine Grafik mit der Inschrift „Nin Guém Solta a mao de nin guém“ (sinngemäß: „Lasst niemals eure Hände los“).
Brasilien Wahl Bolsonaro
Diese Grafik ist für Brasiliens Bolsonaro-Gegner zum Symbol des Zusammenhalts im Widerstand geworden
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Instagramer Igor aus dem brasilianischen Jiundiaí nahm Bolsonaros Wahlsieg zum Anlass die Farben der Regenbogenfahne als Symbol des Widerstands und Mutmacher für Minderheiten zu erklären
Widerstand Brasil
Die Regenbogen-Version der Zusammenhalt-Grafik. Die Inschrift „Wenn es unsere Existenz gefährdet, werden wir Widerstand leisten“ wurde in den sozialen Medien häufig zitiert
Brasil Nuno
Nunos Original-Posting