Ein Lichtblick im tiefroten Wahlmeer: Mit der Demokratin Sarah McBride zieht zum allerersten Mal eine Transfrau in das US-Repräsentantenhaus ein. Nach der Auszählung von rund zwei Dritteln der Stimmen lag die 34-Jährige uneinholbar vor ihrem republikanischen Kontrahenten John Whalen III und schrieb damit Geschichte.
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Sarah McBride
McBride, die zuvor im Senat ihres Heimatstaates Delaware tätig war, ist mehr als nur eine neue Abgeordnete. Sie ist ein Signal, eine mutige Botschafterin für Vielfalt und Akzeptanz, die trotz der drohenden republikanischen Übermacht ein Zeichen setzt: „Delaware hat laut und deutlich die Botschaft gesendet, dass wir ein Land sein müssen, das die reproduktive Freiheit schützt – und eine Demokratie, die groß genug für alle ist,“ erklärte sie selbstbewusst.
Doch McBride geht es um mehr als Symbolik. Die frisch gewählte Abgeordnete setzt sich ein für „erschwingliche Kinderbetreuung, bezahlte Krankheitstage, Wohnraum und Gesundheitsversorgung“. Themen, die vielen Amerikanern unter den Nägeln brennen – egal, welcher politischen Gesinnung.
Während Transrechte zu einem der heißesten Streitthemen im US-Wahlkampf wurden, gelingt McBride der historische Durchbruch. Die Debatte um Transmenschen im Sport und der Zugang zu medizinischer Unterstützung für Minderjährige heizt die Stimmung weiter an. Doch mit Sarah McBride haben die LGBTIQ*-Community und ihre Unterstützer*innen jetzt eine starke Stimme an vorderster Front.
Die LGBTIQ* Lobbygruppe Victory Fund feierte McBride als „unermüdliche Fürsprecherin“ und erinnerte daran, dass dieses Jahr mindestens 62 Transmenschen zur Wahl angetreten sind – fast doppelt so viele wie 2020. Ein kleiner, aber bedeutender Triumph in einem politischen Umfeld, das immer rauer wird. *ck/AFP