Zwei Französinnen stehen seit Mittwoch vor Gericht, weil sie die Lüge verbreitet haben, die Ehefrau des Präsidenten, Brigitte Macron, sei eine trans* Frau. Eine schamlose Verleumdung, die sie und echte trans* Frauen gleichermaßen verunglimpft.
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Im Dezember 2021 sorgten die beiden Frauen für Aufsehen, als sie in einem mehrstündigen Video auf YouTube behaupteten, Brigitte Macron sei als Junge zur Welt gekommen und habe sich später einer Transition unterzogen. Eine Falschinformation, die seit 2017 immer wieder im Internet auftauchte, besonders vor wichtigen Wahlen. Brigitte Macron reichte im Januar 2022 Klage ein. Ihre drei Kinder und ihr Bruder schlossen sich der Klage an.
Prominente Opfer böswilliger Behauptungen
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Nicht nur Brigitte Macron wurde Ziel solcher absurden Anschuldigungen. Auch die ehemalige First Lady der USA, Michelle Obama, und Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern mussten ähnliche Diffamierungen über sich ergehen lassen. Über Präsident Emmanuel Macron selbst kursierte mehrfach das Gerücht, er sei homosexuell.
Emmanuel Macron sprach im März erstmals öffentlich über die seelische Belastung durch diese Verleumdungen:
„Das Schlimmste ist, dass die Menschen es am Ende glauben und einen damit bis ins Privatleben hinein belästigen.“
Kampf gegen Fake News
Schon lange fordert der mächtigste Mann Europas eine strengere Kontrolle von Online-Inhalten, um solche Verleumdungskampagnen zu stoppen. Nicht von ungefähr: Frankreich und er selbst sind beliebtes Ziel russischer Kampagnen zur Destabilisierung der Gesellschaft – willfährige Handlanger: die Rechtsextreme Marine Le Pen und ihr Assemblement National. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen dieses Verfahren für die Bekämpfung von Fake News im Netz haben wird.
Negative Auswirkungen auf trans* Community
Die Verbreitung falschen Behauptungen wie dieser hat nicht nur persönliche Folgen für Brigitte Macron, sondern wirkt sich auch negativ auf die trans Community aus. Die bösartigen Gerüchte verstärken Vorurteile und stigmatisieren Transgender. Sie schüren Misstrauen und Hass gegenüber einer ohnehin marginalisierten Gruppe, die mit zahlreichen Herausforderungen und Diskriminierungen zu kämpfen hat. Der Missbrauch von trans* Identitäten zur Verleumdung prominenter Persönlichkeiten setzt ein gefährliches Signal und erschwert den Kampf um Akzeptanz und Gleichberechtigung. *AFP/ck