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Schwule Väter mit Baby
Das italienische Parlament hat kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das die Inanspruchnahme von Leihmutterschaften für Italiener*innen auch im Ausland unter Strafe stellt. Dies hat weitreichende Folgen, insbesondere für LGBTIQ*-Personen und unfruchtbare Paare, die auf Leihmutterschaft angewiesen sind, um ihre Familien zu gründen.
Leihmutterschaft im Ausland: Neue rechtliche Risiken für Italiener*innen
Die Verabschiedung dieses Gesetzes durch den Senat wurde von der ultrarechten Partei Fratelli d’Italia unterstützt, während Menschenrechtsorganisationen es als „mittelalterlich“ kritisieren. Es weitet ein Gesetz aus dem Jahr 2004 aus, nachdem Menschen, die in Italien an einer Leihmutterschaft beteiligt sind, bis zu zwei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu einer Million Euro drohen. Bisher konnten Italiener*innen allerdings in Ländern, in denen Leihmutterschaft erlaubt ist, diese dort in Anspruch nehmen. Dazu gehören etwa Teile der USA und Kanada.
Steigende Nachfrage: Warum immer mehr homosexuelle Paare auf Leihmutterschaft setzen
Für schwule Paare ist Leihmutterschaft oft die einzige Möglichkeit, ein biologisch verwandtes Kind zu bekommen. Insbesondere, weil Adoptionen für homosexuelle Paare in vielen Ländern, darunter Italien, problematisch sind oder gar nicht erst möglich sind.
Die Nachfrage nach Leihmutterschaften unter LGBTIQ*-Personen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Laut der Agentur Gestlife sind über 55 % ihrer Kunden homosexuelle Paare. Ähnliche Zahlen finden sich auch bei anderen Agenturen, wo fast die Hälfte der Klient*innen alleinstehende Männer oder schwule Paare sind
Rechtliche Hürden für Leihmutterschaften weltweit
Die Rechtslage zur Leihmutterschaft bleibt weltweit komplex und stark von lokalen Regelungen abhängig. Während Länder wie Israel mittlerweile queeren Eltern den Zugang zur Leihmutterschaft ermöglichen, verschärfen andere Staaten ihre Gesetze. So haben Länder wie Nepal, Thailand und Kambodscha in den letzten Jahren LGBTIQ*-Leihmutterschaften explizit eingeschränkt. In Europa bleibt die Situation ebenfalls begrenzt: In Deutschland, Frankreich, Spanien, Schweden und Italien ist Leihmutterschaft generell verboten, was homosexuelle sowie unfruchtbare Paare zu teuren und oft rechtlich riskanten Auslandsoptionen zwingt. *Quellen: AFP, Echte Vielfalt, Gestlife, Low Cost IVF, World Center of Baby, Success Leihmutterschaft