Der frühere Vizepräsident Joe Biden, der im Rennen um die Nominierung des demokratischen Präsidenten auf dem Vormarsch ist, hat gestern seinen Strategie-Plan zur Förderung der LGBTIQ*-Gleichstellung veröffentlicht – gerade rechtzeitig, um Bernie Sanders die Unterstützung abzugraben.
Joe Biden veröffentlichte gestern auf seiner Kampagnenwebseite seinen Plan zur LGBTIQ*-Gleichstellung. Darin kündigte Biden an, im Kampf um die Gleichberechtigung aller LGBTIQ*-Personen die moralische Führung übernehmen zu wollen.
In sieben Punkten verspricht Biden:
- LGBTIQ*-Menschen vor Diskriminierung zu schützen.
- LGBTIQ*-Jugendliche zu unterstützen.
- LGBTIQ*-Personen vor Gewalt zu schützen und sich dafür einzusetzen, die Epidemie der Gewalt gegen die Transgender-Gemeinschaft, insbesondere gegen transgenderfarbige Frauen, zu beenden.
- Den Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung für LGBTIQ*-Personen auszuweiten.
- Eine faire Behandlung von LGBTIQ*-Personen im Strafrechtssystem zu gewährleisten.
- Daten zu erheben, die zur vollständigen Unterstützung der LGBTIQ*-Gemeinschaft erforderlich sind.
- Die globale Entwicklung von LGBTIQ*-Rechten voranzutreiben.
„Biden will mit der LGBTQ+-Gemeinschaft zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Amerika endlich das Versprechen einhält, auf dem es gegründet wurde: Gleichheit für alle“, heißt es weiter auf der Webseite.
Auffällig an Bidens Strategie-Plan ist, dass er dem von Bernie Sanders stark ähnelt. Sogar einige Sanders-typische Inhalte, etwa die Erleichterung der Gewerkschaftsbildung für LGBTIQ*-Beschäftigte, finden sich darin.
Offensichtlich hofft Biden, Bernie Sanders queere Wählerstimmen abzugraben. Denn Sanders genießt unter LGBTIQ*-Wählern große Unterstützung. Eine Umfrage von NBC News ergab, dass er am Super Tuesday 40 Prozent der LGBTIQ*-Stimmen erhalten hat. Wenn Biden den LGBTIQ*-Wählern glaubhaft versichern kann, dass er die Belange der Community ebenso ernst nimmt wie Sanders, wäre es möglich, dass er einige dieser Stimmen ergattern könnte. Das würde ihm dabei helfen, seine Nominierung als Präsidentschaftskandidat in den nächsten zwei Wochen dingfest zu machen.