Der italienische Molekularbiologe Alessandro Coatti, 38, wurde Anfang April 2025 in Santa Marta, Kolumbien, Opfer eines grausamen Verbrechens. Coatti, der zuvor acht Jahre als leitender Politikberater bei der Royal Society of Biology in London tätig war, reiste durch Südamerika und engagierte sich in verschiedenen Freiwilligenprojekten. Am 3. April wurde er zuletzt gesehen, als er sein Hostel in Santa Marta verließ. Drei Tage später wurden seine zerstückelten Überreste an verschiedenen Orten in der Stadt gefunden.
Tatverdacht: Falle über Grindr
Ursprünglich vermuteten die Behörden, dass Coatti möglicherweise Opfer eines Bandenkriegs zwischen rivalisierenden Gruppen wie dem Clan del Golfo und den Autodefensas Conquistadores de la Sierra wurde. Spätere Ermittlungen ergaben jedoch, dass er vermutlich von lokalen Kriminellen über die Dating-App Grindr in eine Falle gelockt wurde. Die Täter sollen ihn in ein verlassenes Haus gelockt, dort mit dem Betäubungsmittel Scopolamin (auch bekannt als „Devil's Breath“) außer Gefecht gesetzt und anschließend getötet haben. Die Gerichtsmedizin stellte fest, dass Coatti an stumpfer Gewalteinwirkung auf den Kopf starb.
Muster von Gewaltverbrechen
Menschenrechtsaktivistin Norma Vera Salazar berichtete, dass seit Anfang 2024 in der Region 13 ähnliche Fälle von zerstückelten Leichen dokumentiert wurden. Sie sieht darin ein Muster von Gewaltakten, die von kriminellen Gruppen genutzt werden, um Angst zu verbreiten und Territorien zu markieren.
Internationale Reaktionen und Ermittlungen
Die Royal Society of Biology ehrte Coatti als „leidenschaftlichen und engagierten Wissenschaftler“, der von seinen Kollegen sehr geschätzt wurde. Die italienische Regierung entsandte Ermittler nach Kolumbien, um die Untersuchungen zu unterstützen. Die kolumbianischen Behörden haben eine Belohnung von 50 Millionen Pesos (ca. 11.600 Euro) für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen.
Warnung an Reisende
Der Fall unterstreicht die Gefahren, die mit der Nutzung von Dating-Apps in bestimmten Regionen verbunden sein können. Insbesondere in Kolumbien häufen sich Berichte über Kriminelle, die Touristen über solche Plattformen anlocken, um sie zu berauben oder zu entführen. Reisende werden dringend gebeten, bei der Nutzung solcher Apps äußerste Vorsicht walten zu lassen und sich über lokale Sicherheitsrisiken zu informieren. *Quellen: starobserver.com.au, advocate.com, bbc.com, theguardian.com, apnews.com, gayexpress.co.nz, currencyrate.today, exchange-rates.org, wise.com