Nach ihrer Geschlechtsumwandlung in Singapur fand die einstige Kinderdarstellerin Medli Dorothea Loo ihre Karriereoptionen stark eingeschränkt. Trotz einer lebendigen LGBTIQ*-Community in Singapur kämpfen trans* Personen weiterhin mit Stigmatisierung, von Diskriminierung am Arbeitsplatz bis zur Ablehnung durch die Familie. LGBTIQ*-Charaktere sind in Singapurs Massenmedien selten vertreten, da sie effektiv vom frei empfangbaren Fernsehen ausgeschlossen sind.
Die Darstellung queerer Charaktere im singapurischen Fernsehen ist selten und oft mit negativen Stereotypen belastet, da Vorschriften die Darstellung von LGBTIQ*-Personen einschränken, so Aktivisten. Laut Leow Yangfa, dem Geschäftsführer von Oogachaga, einer Organisation für LGBTIQ*-Beratung, entsprechen die wenigen Darstellungen häufig bedauerlichen Stereotypen von trans* Personen als Kriminelle oder Abweichler.
Mit 13 begann Loo, ihre Geschlechtsidentität zu hinterfragen und nutzte das Internet als Hauptinformationsquelle. In Singapur gibt es kaum Trans-Repräsentation, sagte sie. Die Erkenntnis, dass sie „ein Mädchen in einem Jungenkörper“ war, löste jedoch Angst aus, da sie fürchtete, ihre Karriere und sozialen Beziehungen zu verlieren.
Sie unterdrückte ihre Transidentität, bis ein Zusammenbruch sie zwang, sich einer Therapie zu unterziehen, bevor sie ihren Eltern davon erzählte. Ihre Mutter reagierte schlecht, aber ihr Vater unterstützte sie und unterzeichnete die Einverständniserklärungen für die Hormonersatztherapie in einer privaten Klinik, da sie minderjährig war.
Loo fing an ihre Transition auf TikTok zu dokumentieren und berichtete anfangs Tausenden von Followern über die Wirkung der Behandlung. Mit dem Coming-out erlitt sie jedoch einen beruflichen Rückschlag, verlor Hunderte von Followern auf Instagram, Produzenten hörten auf, sie anzurufen und sie buchte keinen Fernsehjob mehr.
Trotz einiger Siege fühlt sie immer noch, dass ihre Möglichkeiten begrenzt sind: „Ich möchte Künstlerin jenseits des Transseins sein... Ich fühle, dass der einzige Weg für mich, eine erfüllende Karriere zu haben, darin besteht, nicht hier in Singapur zu sein“. *mk Quelle: AFP