Der LGBTIQ*-Aktivist Wasswa Brian John ist tot. Unbekannte hatten den schwulen Aktivisten vergangenen Freitag in seinem Haus in Jinja im Osten Ugandas überfallen und tödlich verletzt. John verstarb noch am selben Tag im Krankenhaus.
Mit Pangas, einem machetenähnlichen Buschmesser, attackierten die Angreifen den schwulen Aktivisten und fügten ihm zahlreiche lebensbedrohliche Wunden an Kopf und Nacken zu. Danach ließen ihr Opfer stark blutend zurück.
Wasswa „Brian“ John auf dem Weg ins Krankenhaus.
Die Ärzte des Jinja Regional Referral Hospitals versuchten, den stark verwundeten Mann zu retten, jedoch vergeblich. Wasswa Brian John erlag noch am selben Tag seinen Verletzungen, wie die Organisation Children of the Sun Foundation (COSF) am Samstag bekanntgab.
Wasswa Brian John wurde am 6. Oktober beigesetzt.
Ugandas staatlicher Hass auf Homosexuelle
Homosexualität ist im mehrheitlich christlichen Uganda stark tabuisiert. Das Land zählt zu den intolerantesten Ländern Afrikas, was die Haltung zur Homosexualität betrifft. Queere Menschen werden rigoros verfolgt, ihnen drohen hohe Gefängnisstrafen. Präsident Museveni, der Homosexuelle in einem Interview als „disgusting“ bezeichnete, unterzeichnete 2005 ein Gesetz, mit dem gleichgeschlechtliche Liebe ausdrücklich unter Strafe gestellt wurde. In den darauffolgenden Jahren wurde die Anti-Homosexuality Bill immer weiter verschärft. So sieht das Gesetz auch für die „Bewerbung“ homosexueller Aktivitäten wie Beratungen oder organisierte Treffen einen Freiheitsentzug von bis zu sieben Jahren vor (blu berichtete). Auch wenn Ugandas Verfassungsgericht das Gesetz am 1. August 2014 für nichtig erklärte, entspannte sich die Lage kaum.
Medien treiben den Hass voran
In ugandischen Medien kommt es – unterstützt von Politikern und religiösen Führern des Landes – immer wieder zu Hetzkampagnen gegen Homosexuelle mit Zwangsoutings queerer Menschen (blu berichtete). Im Oktober 2010 veröffentlichte das ugandische Magazin Rolling Stone „100 Bilder der Top-Homos“ mitsamt deren Wohnadresse und rief – nicht nur indirekt – zur Ermordung homosexueller Menschen auf. Der auf der Titelseite abgebildete schwule Aktivist David Kato wurde kurz darauf durch zwei Hammerschläge auf den Kopf tödlich verletzt (blu berichtete).
Auch das Boulevardblatt Red Pepper ist dafür bekannt, Menschenleben zu gefährden. 2006 veröffentlichte die Zeitung die Namen mehrerer Männer mit der Unterstellung, sie seien schwul (blu berichtete). 2014 wiederholte die Zeitung die Aktion und gab eine Liste mit 200 bekannten, mutmaßlichen Homosexuellen heraus.