Der Oberste Gerichtshof der USA hat eine wichtige Entscheidung getroffen, die für jugendliche Transgeschlechtliche und ihre Rechte weitreichende Folgen haben könnte. Am vergangenen Freitag lehnte das Gericht einen Antrag der Biden-Regierung ab, der den Diskriminierungsschutz aufgrund des Geschlechts auf jene Gruppe ausweiten sollte.
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Ein Regenbogen und Gewitterwolken über dem Supreme Court – die Entscheidung der Richter fiel 5 zu 4 gegen den Regenbogen aus
Fünf Richter des Supreme Courts sprachen sich gegen diese Maßnahme aus, während vier Richter, darunter der konservative Neil Gorsuch und die drei liberalen Richterinnen, den Vorstoß unterstützten. Die Biden-Regierung hatte den Supreme Court im April gebeten, die Schutzvorschriften für Geschlechtsidentität auch in Schulen durchzusetzen. Diese Maßnahmen sollten Teil eines umfassenderen Pakets neuer Anti-Diskriminierungsgesetze sein. Gerichte in zehn konservativ regierten Bundesstaaten hatten die Vorschriften aber bereits vorläufig gestoppt, und diese Blockaden bleiben bestehen, solange die laufenden Anfechtungsklagen nicht entschieden sind.
Der Umgang mit trans Jugendlichen hat sich in den USA zu einem stark umkämpften politischen Thema entwickelt. Ob es um die Teilnahme von ihnen an Sportwettbewerben oder die Nutzung öffentlicher Toiletten geht – die Debatten sind hitzig und oft ideologisch aufgeladen. Viele konservative Staaten haben in den letzten Jahren restriktive Regelungen eingeführt, die die Rechte von trans Jugendlichen einschränken. Kritiker werfen der Republikanischen Partei vor, diese Fragen gezielt für den Wahlkampf zu instrumentalisieren und dabei die betroffenen Jugendlichen und ihre Familien nicht nur zu missbrauchen, sondern ihr Leben zu erschweren. *ck/AFP