Mit einer pompösen Parteitaufe in Warschau kam der schwule Politiker Robert Biedroń am Sonntag seiner Ankündigung nach, bei den polnischen Parlamentswahlen im Herbst mit einer eigenen Kraft anzutreten. Das neue Bündnis heißt „Wiosna“ („Frühling“). Der Name ist Programm
Foto: facebook.com/wiosnabiedronia
Biedron Wiosna
Das Wiosna-Team legt los: Die Parteitaufe am Sonntag in Warschau war der Anfang einer einmonatigen Tour durch ganz Polen, bei der der schwule Parteigründer Robert Biedroń sein Programm vorstellen wird
Es war ein erhebender Start: Applaus ohne Ende, Konfettiregen und dazu die Frühlings-Suite aus Vivaldis Jahreszeiten-Zyklus. Bereits im Herbst hatte Robert Biedroń, der als offen schwuler Bürgermeister der nordpolnischen Stadt Słupsk zu großer Popularität gelangt war, angekündigt, dass er bei den Parlamentswahlen im Herbst eine „wirksame Alternative“ zur zunehmend reaktionären Politik Polens bieten wolle (blu berichtete). Diesem Versprechen kommt er mit Wiosna Biedronia ( „Biedrons Frühling“) eindrucksvoll nach. Unter dem Hashtag #NareszcieZmiana (#WirklicheVeränderung) lautet die Maxime der Partei: „Wir wollen Veränderungen! Wir wollen eine neue Politik für neue Zeiten! Wir wollen echte Demokratie!“
Nach der gelungenen Auftaktveranstaltung am Sonntag in Warschau werden Biedroń und sein Team bis 4. März durch ganz Polen reisen, um den Bürgern ihre Pläne und ihr Parteiprogramm vorzustellen. Nächste Stationen sind Łódź, Zielona Góra und Posen. Neben Bekenntnissen zu Europa und gegen eine vetternwirtschaftliche Politikdiktatur der Reichen gehört auch die Ehe für alle zu den Wiosna-Plänen.
Wiosna 1
Mit der Frühlings-Suite aus Vivaldis Jahreszeiten begannen die Feierlichkeiten zum Wiosna-Launch am Sonntag
Wiosna 2
Die Parteitaufe in Warschau war ein Meer von Menschen, Begeisterung und Konfetti. Auf den offiziellen Wiosna-Kanälen wurde die Veranstaltung als „unvergesslicher Tag“ gepriesen