Der diesjährige CSD-Empfang des Queeren Netzwerks NRW und der Aidshilfe NRW stand ganz im Zeichen des Zusammenhalts und der Forderung nach mehr Schutz für queere Menschen. Über 1000 Gäste, darunter zahlreiche Vertreter*innen aus Politik, Zivilgesellschaft und queeren Organisationen, versammelten sich im Maritim Hotel Köln.
Foto: Frederick Kiefer
Claudia Roth (MdB Staatsministerin für Kultur und Medien), Arne Kayser (Aidshilfe NRW), Sven Lehmann (Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragter), Carolin Emcke, Vorstand Aidshilfe NRW
Laura Becker, Vorstandssprecherin des Queeren Netzwerks NRW, hob in ihrer Rede die wachsende Queerfeindlichkeit hervor, die sich besonders in Schulen und sozialen Medien bemerkbar mache.
„Die verbale Gewalt hat ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Worte können irgendwann zu Taten werden”,
warnte Becker.
Arne Kayser, Landesvorsitzender der Aidshilfe NRW, forderte in kämpferischen Worten Nachbesserungen am kürzlich verabschiedeten Selbstbestimmungsgesetz und einen umfassenden Schutz queerer Menschen durch das Grundgesetz.
„Wir dürfen die historische Chance nicht verpassen, etwas Bleibendes für die Interessen queerer Menschen zu schaffen.”
Foto: Frederick Kiefer
„Kompassnadel“-Verleihung: Oliver Schubert (Moderation), Carolin Emcke
Ein besonderes Highlight des Abends war die Verleihung der KOMPASSNADEL an die Publizistin Carolin Emcke. In der Laudatio betonte Sven Lehmann, Queer-Beauftragter der Bundesregierung, Emckes unermüdlichen Einsatz für die Akzeptanz und Sichtbarkeit queerer Menschen.
Trotz der bedrohlichen gesellschaftlichen Entwicklungen fanden die Redner*innen ermutigende Worte für die versammelten Communities.
„Wenn ich mich hier umsehe, wird mir bewusst, dass wir noch genug Puste haben und dass die Gesellschaft weiter mit uns rechnen muss,”
so Arne Kayser.