Grafik: CSD Freiburg, Fotos: M. Rädel
Freiburg, CSD
Haaa-naaai, des geht so nicht! Haaa-noi, was isch?! Ein Sturm im Wasserglas, Pardon, im Breisgau oder eine richtige Entscheidung?
„Die IG CSD Stuttgart und der Landesverband Baden-Württemberg im Lesben- und Schwulenverband Deutschlands werden in diesem Jahr nicht am CSD in Freiburg teilnehmen“ – so steht es in einem uns vorliegendem digitalen Schriftstück.
Aber warum denn? Ist ein CSD nicht etwas, das gerade in der (schönen) Provinz für notwendige LGBTIQ*-Sichtbarkeit sorgt, Mut machen und Empowerment geben kann?
Nicht, wenn es um Bollenhüte geht! Denn: „Die Vorstände beider Vereine sind entsetzt, dass der CSD Freiburg das Logo der Antifaschistischen Aktion nutzt, um den CSD Freiburg zu bewerben und dieses in das eigene Logo integriert. Zudem ist die Figur auf dem Motiv, eine Anlehnung an ein klassisches Schwarzwaldmädel mit Bollenhut, vermummt, was beide Vereine ebenfalls ablehnen.“ Auweia, ein Bollenhut, DAS Symbol des Schwarzwalds darf natürlich nicht verwendet werden. Obwohl die Freiburger Dragqueen Betty BBQ ihn ebenfalls gerne trägt.Aber eigentlich geht es um das Einbinden des Logos der Antifaschistischen Aktion. Dazu Kerstin Rudat aus dem Vorstand des LSVD BW: „Wir haben in den letzten Jahren sehr gerne in Freiburg teilgenommen, stets zusammen mit ILSE Freiburg, der Initiative queerer Eltern. Der LSVD steht insbesondere in Baden-Württemberg für Regenbogenfamilien und tritt für Familienrechte und Kindeswohl ein. Auch wenn das Motiv der diesjährigen Kampagne des CSD Freiburg ironisch gemeint sein soll – wir können als familienorientierter Verband an keiner Veranstaltung teilnehmen, die offen für Linksradikalismus wirbt oder im direkten Zusammenhang mit gewaltbereiten Gruppierungen steht.“ Detlef Raasch, der Vorsitzende der IG CSD Stuttgart, ergänzt: „Wir lehnen jede Art von Radikalismus strikt ab. Die IG CSD Stuttgart steht für ein weltoffenes Miteinander aller Menschen, egal, wen sie lieben, was sie glauben, wie sie aussehen oder welcher demokratisch verankerten Partei sie angehören.“ Mal was Neues, ein linkes Logo und ein queerer Bollenhut sorgen für Streit in einer linken und queeren Stadt. Wir sind gespannt, wie es weitergeht … Und ewig rauschen die Fichten.