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Teenager weint wegen online Hass
Seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk und der Umbenennung in X hat sich das Moderationsverhalten der Plattform stark verändert. Die kürzlich veröffentlichten Transparenzberichte zeigen einen massiven Rückgang der Sperrungen wegen hasserfüllter Inhalte. Im ersten Halbjahr 2024 wurden nur noch 2.361 Konten wegen Verstößen gegen die Hassrede-Politik gesperrt, was einem Rückgang von 97,7 % im Vergleich zu den Zahlen aus 2021 entspricht, als Twitter noch von Jack Dorsey geleitet wurde.
Rekordzahl an Sperrungen – Doch bei Hassrede schaut X weg
Obwohl die Anzahl der Sperrungen im Bereich der Hassrede drastisch gesunken ist, haben sich die Gesamtsperrungen unter Musk mehr als verdreifacht. Insgesamt wurden 5,3 Millionen Konten in der ersten Jahreshälfte 2024 gesperrt, vor allem aufgrund von Verstößen gegen die Kinderschutzrichtlinien. X hat sich verstärkt auf die Bekämpfung von Missbrauch und Kinderpornografie konzentriert, während weniger Inhalte zensiert werden, die gegen die Regeln zu Hassreden oder Belästigung verstoßen.
Folgen für marginalisierte Gruppen und die Plattform
Dieser Rückgang der Moderation in Bezug auf Hassrede hat insbesondere in LGBTIQ*-Kreisen und bei zivilgesellschaftlichen Organisationen Besorgnis ausgelöst, da diese Gruppen einem höheren Risiko für Online-Angriffe ausgesetzt sind. Musks Betonung der „freien Meinungsäußerung“ wird von vielen als Deckmantel für eine schwächere Moderation gesehen, was zu einem Anstieg von beleidigenden und diskriminierenden Inhalten auf der Plattform führt.
Langfristig könnte dieser Kurs sowohl den Ruf der Plattform als auch die Beziehungen zu Werbepartnern weiter gefährden, da viele Unternehmen nicht mit toxischen Online-Umgebungen in Verbindung gebracht werden möchten. *Quellen: TheWrap, Engadget, Tech Times