„Schwuchteln in meinem Team, nein danke“: Eigentlich wollte Borja Iglesias, der beim spanischen Erstligisten Betis Sevilla spielt, ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Dann wurde es auch ein Zeichen gegen Homophobie im Fußball.
Letzte Woche tauchten Trainingsfotos auf, auf denen der Fußballer mit schwarz lackierten Fingernägeln zu sehen ist. In einem Twitter-Post machte er später deutlich: Sie sind ein Zeichen gegen Rassismus, ein Zeichen der Solidarität mit der Black Lives Matter-Bewegung. Einige „Fans“ verstanden die Aktion falsch – und so wurde daraus zusätzlich eine Demonstration von allem, was sich im Fußball noch ändern muss.
Twitter-User Raul Granado sammelte einige der negativen Reaktionen:
„Was zur Hölle ist das?“, fragte ein angeblicher Fan, nachdem die Fotos auftauchten. Ein anderer postete bloß, er würde innerlich schreien. Unter Post-Perlen wie „Schwuchteln in meinem Team, nein Danke“ sammelten sich dann auch zustimmende Tweets, die Iglesias einhellig als Schwuchtel bezeichneten.
Ein „Fan“ forderte sogar, der Club solle den Vertrag auflösen und Iglesias vor die Tür setzen. Weitere Reaktionen: „Igitt“ oder „Ich kann es nicht glauben“. Wieder einer hetzte in Anspielung auf das Madrider Szeneviertel Chueca:
„Ach Borjita, du siehst so dünn aus. Zuerst waren es die Drogen, heute sieht man dich in Chueca“
Iglesias erklärte seine lackierten Fingernägel später bei Twitter:
„Es ist eine Möglichkeit, das Bewusstsein zu schärfen und aus meiner Position heraus gegen Rassismus zu kämpfen, aber man sieht ja, dass es auch gegen Homophobie gut funktioniert. Außerdem muss ich zugeben, dass sie mir gefallen.“
Zum Glück gab es auch positive Reaktionen. Viele Fans bedankten sich bei Iglesias für seinen Einsatz gegen Rassismus und Homophobie. Einige stimmten sogar mit ein und übernahmen die symbolische Idee – auch sie lackierten sich die Fingernägel. Darunter ein stolzer Vater und sein Sohn, die ein Foto davon teilten: