Die in The American Journal of Surgery veröffentlichte Studie analysierte 55 Arbeiten zu Reue-Raten bei plastischen Operationen und lebensverändernden Entscheidungen. Geschlechtsangleichende Eingriffe, darunter Mastektomien, Brustvergrößerungen, Gesichts- und Stimmbandoperationen sowie Genitaloperationen, weisen laut der Analyse eine Reue-Rate von weniger als 1 Prozent auf – ein „extrem niedriger“ Wert.
Im Vergleich dazu berichteten Patienten über deutlich höhere Reue-Raten bei anderen Operationen: Bis zu 47,1 Prozent bei Brustrekonstruktionen, 9,1 Prozent bei Brustvergrößerungen und 33,3 Prozent bei Körperformungen. Auch in anderen chirurgischen Disziplinen war die Reue bemerkenswert: 30 Prozent nach einer Prostataentfernung und 19,5 Prozent nach bariatrischen Eingriffen.
Bei nicht-medizinischen Lebensentscheidungen bereuten 16,2 Prozent ihr Tattoo und 7 Prozent die Entscheidung, Kinder zu bekommen – Werte, die dennoch deutlich über der Reue-Rate für geschlechtsangleichende Operationen liegen.
Die Autoren der Studie kritisieren, dass der Zugang zu geschlechtsangleichenden Maßnahmen häufig eingeschränkt wird, indem postoperative Reue als Argument genutzt wird. Sie betonen: „Ein pauschales Verbot ignoriert die Patientenautonomie sowie die gründlichen Überlegungen und den multidisziplinären Entscheidungsprozess, der solchen Eingriffen zugrunde liegt.“ Andere Operationen, die mit wesentlich höheren Reue-Raten verbunden sind, werden hingegen weit weniger reguliert. *ck/Quelle: The Advocat