Stell dir vor, eine künstliche Intelligenz spielt Familie – und das auf Kosten marginalisierter Gruppen. Meta, der Konzern hinter Facebook und Instagram, hat genau das getan und erntet dafür einen Shitstorm.
Grafik: Dall-E
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Die Rede ist von neuen KI-Profilen, die Meta als „Charaktere“ bezeichnet. Diese täuschend echt wirkenden Bots geben sich als Menschen aus – und das nicht selten mit Identitäten, die in der Realität Diskriminierung erfahren. Da gibt es „Becca“, die „Hundemama“ mit dunkler Hautfarbe, oder „Liv“, die sich als „stolze, schwarze, queere Mutter von 2 Kindern“ präsentiert.
Was steckt dahinter? Meta will mit den Bots die Interaktion auf seinen Plattformen ankurbeln. Connor Hayes, Produktchef für generative KI bei Meta, sagte gegenüber der Financial Times: „Wir gehen davon aus, dass diese KIs im Laufe der Zeit auf unseren Plattformen existieren werden, ähnlich wie es Accounts tun.“ Doch die Community ist nicht begeistert. Viele werfen Meta Täuschung und kulturelle Aneignung vor. Ein User fragt:
„Warum darf KI bei Meta Identitäten und Kulturen aneignen, aber Menschen nicht?“
Andere kritisieren die Heuchelei des Konzerns, der einerseits queere Identitäten als Produkt nutzt, andererseits aber LGBTIQ*-Inhalte zensiert und sperrt. Besonders bizarr: Die Bots inszenieren sich in ihren Profilen mit künstlich generierten Bildern von Kindern, Hunden und Familienleben. „Liv“ feiert sogar Jahrestage, backt Kekse und besucht Hockeyspiele – alles natürlich nur virtuell. Die Reaktionen in den sozialen Medien reichen von „verstörend“ bis hin zu spöttischen Kommentaren über die Absurdität einer KI, die vorgibt, Elternteil imaginärer Kinder zu sein. Ein User bringt es auf den Punkt:
„Wir werden offiziell von den Reichen und Mächtigen getrollt.“
Viele User haben angekündigt, die Bots zu ignorieren. „Auf keinen Fall“, schreibt einer. Ob Meta mit dieser fragwürdigen Strategie Erfolg hat, bleibt abzuwarten. *ck/Quelle: out.com