Während soziale Medien zunehmend zum Sprachrohr für marginalisierte Gruppen werden, offenbart der Social Media Safety Index 2024 von GLAAD erhebliche Sicherheitslücken für LGBTIQ*-Nutzer*innen auf Plattformen wie Facebook, TikTok und Twitter.
Der Bericht bewertet die Plattformen anhand spezieller Indikatoren, die nicht nur die Durchsetzung von Anti-Hass-Politiken beurteilen, sondern auch Aspekte wie Transparenz, Datenschutz und allgemeine Moderationspraktiken umfassen.
TikTok zeigt eine signifikante Verbesserung und erreicht mit einer Punktzahl von 67% eine D+ Bewertung, vergleichbar mit einer deutschen Schulnote von 3-4. Diese Verbesserung um zehn Punkte gegenüber dem Vorjahr spiegelt Fortschritte in der Moderationspolitik und im Schutz der Nutzenden vor diskriminierendem Verhalten wider. Indem TikTok beispielsweise nicht mehr verlangt, dass Nutzer*innen Verstöße selbst melden müssen, hat sie eine proaktivere Rolle in der Bekämpfung von Hassrede übernommen.
Im Gegensatz dazu bleiben die Plattformen von Meta, Facebook, Instagram und Threads, mit einer konstant niedrigen Bewertung von F für 58%, hinter den Erwartungen zurück, was einer Note von etwa 5-6 entspricht. Diese Bewertungen reflektieren eine anhaltende Schwäche in der effektiven Moderation von Inhalten und der Durchsetzung bestehender Comunity-Richtlinien gegen Hass und Belästigung. Der Bericht belegt, dass Meta zum Beispiel extremen Anti-Trans-Hass auf seinen Plattformen Raum gewährt – trotz der Meldung von über 30 schwerwiegenden Verstößen durch GLAAD, wurden 23 nicht entfernt. YouTube, ebenfalls mit F für 58% bewertet, teilt ähnliche Herausforderungen mit Meta’s Plattformen, trotz einer kleinen Verbesserung um vier Punkte im Vergleich zum Vorjahr.
Am unteren Ende des Spektrums befindet sich X/Twitter, das nur 41% erreicht. Diese F-Bewertung unterstreicht die erheblichen Defizite der Plattform in der Politik und Praxis bezüglich jeglicher Sicherheitsmaßnahmen.
Die Ergebnisse des Index 2024 sind ein Weckruf für die Betreibenden sozialer Medienplattformen, Sicherheitspolitiken dringend zu überarbeiten, um den Anforderungen an einen sicheren und inklusiven digitalen Raum gerecht zu werden. *mk Quelle: GLAAD