Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 in der französischen Hauptstadt Paris werden mindestens 155 geoutete LGBTQ*-Athlet*innen antreten. Auch ist mit einer Rekordzahl offen schwuler männlicher Olympioniken zu rechnen.
Die Olympischen Sommerspiele 2024 finden vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 in der französischen Hauptstadt Paris statt, wobei bereits ab dem 24. Juli in insgesamt vier Sportarten die ersten Vorrunden ausgetragen werden.
Campbell Harrison ist schwul und beim Sportklettern am Start
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Bei den letzten Olympischen Sommerspielen, die 2021 in Tokio stattfanden, waren 186 geoutete Athlet*innen mit dabei. In diesem Jahr sind es aktuell 155 offen schwule, lesbische, bisexuelle, transsexuelle, queere und nichtbinäre Sportler*innen, die an den Spielen teilnehmen.
OutSports hat eine Datenbank für die Olympischen Spiele 2024 erstellt mit den Profilen aller 155 Olympiateilnehmer*innen. Die interaktive Liste kann nach Land, Sportart und Wettkampfkategorie gefiltert werden, so kann jede*r Athlet*in ganz einfach gefunden werden (Hinweis: Reitsport und Segeln sind geschlechtsneutrale Veranstaltungen, daher sind diese Athleten unter dieser Wettkampfkategorie zu finden.)
Cyd Zeigler, Mitbegründer von OutSports, geht davon aus, dass die Zahl noch steigen wird. So sei es auch in Tokio gewesen, meinte Zeigler.
„Bei den Spielen 2024 in Paris wird die LGBTQ-Repräsentation deutlich zunehmen, was den Fortschritt in Richtung Inklusivität und Akzeptanz in der Sportwelt unterstreicht.“
Rekord an schwulen Athleten
Zeigler zufolge ist in Paris auch sei mit einer Rekordzahl offen schwuler männlicher Olympiateilnehmer zu rechnen. In diesem Jahr haben sich mindestens 18 männliche Athleten der Olympischen Sommerspiele öffentlich geoutet. Zeigler sagte, der Reitsport, eine olympische Sportart, an der acht LGBTQ*-Männer teilnehmen, sei „in diesem Bereich der geouteten Männer schon lange führend“.
Der wohl bekannteste schwule Sportler ist der britische Wasserspringer Tom Daley, der in Tokio an der Seite von Matty Lee im 10-m-Synchronschwimmen der Männer Olympisches Gold holte.
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Frauenfußball, die lesbischste/queerste Sportart bei den Olympischen Spielen
Die überwiegende Mehrheit der Athlet*innen auf der Liste der queeren Olympiateilnehmer sind Frauen. Lesben und andere queere Frauen stellen mindestens die Hälfte von zwei Mannschaften: der US-Frauen-Basketballmannschaft, bei der sechs der zwölf Spielerinnen geoutet sind, und der australischen Frauen-Fußballmannschaft, bei der mindestens neun der 18 Spielerinnen geoutet sind. „Angesichts der großen Zahl an Lesben im Frauen-Spitzensport herrscht dort schon seit langem eine größere Offenheit als im Männersport. Der Grund dafür ist der große Anteil an Spitzensportlerinnen, die – insbesondere in der westlichen Kultur – LGBTQ sind“, sagte Zeigler gegenüber NBC News.
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Brasiliens Fußball-Team hat in diesem Jahr acht geoutete Athletinnen, während Australiens Mannschaft neun hat – was laut Zeigler „vielleicht die größte Anzahl an LGBTQ-Personen sind, die wir je in einer Olympiamannschaft gesehen haben“.
Drei queere/nichtbinäre Olympiateilnehmer*innen
Mindestens drei nichtbinäre Athlet*innen werden in Paris vertreten sein. Der kanadische Fußballstar Quinn, der Kanada bei den Spielen in Tokio zu einer Goldmedaille verhalf und als erster offen transsexueller Athlet Geschichte schrieb, der eine olympische Medaille gewann, wird auch in Paris unverzichtbar für die kanadische Frauen-Fußballmannschaft sein.
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Neben Quinn treten Kris Thomas aus den USA im Rugby und Nikki Hiltz, ebenfalls aus den USA, in Leichtathletik an. Hiltz qualifizierte sich im Juli für Paris, als sie bei den US-Olympia-Qualifikationswettkämpfen im 1.500-Meter-Lauf der Frauen die zweitschnellste Zeit aller Amerikanerinnen liefen.
Am 31. März 2021, dem Internationalen Tag der Sichtbarkeit für Transgender, gab Hiltz auf Instagram deren Coming-out als Transgender und nichtbinär bekannt.
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Vor deren ersten Olympischen Spielen ist sich Hiltz der gewaltigen Bühne bewusst, die sie in Paris betreten werden. Aber über diesen Moment hinaus haben sie eine Botschaft für diejenigen, die darauf bestehen, dass sie Hiltz und andere Mitglieder der nichtbinären Gemeinschaft, die die Pronomen they/them verwenden, „nicht verstehen“ können. „Es ist mir egal, ob Sie es verstehen oder nicht“, sagte Hiltz in diesem Gespräch im Februar mit NBC Sports.
„Wenn jemand sagt: ‚Hey, ich bin Michael, aber ich möchte Mike genannt werden‘, dann sagt man nicht: ‚Warum willst du so genannt werden?‘ Man sagt: ‚OK‘ und hat Mitgefühl für die Person. Es ist dasselbe. Ich wurde bei der Geburt als weiblich eingestuft, aber ich möchte nicht sie/ihr genannt werden. Ich möchte sie/ihnen genannt werden.“