Innovation
Das fängt lahm an:
„Bioland setzt zum Pride Month ein solidarisches Zeichen mit der LGBTQIA+ -Gemeinschaft und lässt sein Markenzeichen den gesamten Juni in den Regenbogenfarben leuchten.”
Puh. Ein weiteres Regenbogenlogo. Sonst nichts. Gar nichts. Applaus. Nicht.
Authentizität
„Wir stehen für Vielfalt und das nicht nur auf dem Acker!”
So Jan Plagge, Präsident von Bioland. Das überzeugt auf vielen Ebenen. Nicht nur ist wie Eingangs erwähnt, Biodiversität das natürliche Erfolgs- und Verkaufskonzept. Auch eine Übersetzung dieses Konzeptes auf die gesellschaftliche Ebene findet sich seit Jahren in der Satzung des Bioland-Verbandes.
Verbunden mit einem nachhaltigen Engagement gegen Rechtsextremismus und gegen die Vereinnahmung von biologischer Landwirtschaft und Naturschutz durch eben solche Gruppierungen, ergibt sich eine schlüssige und authentische Storyline.
Partizipation
Über Bande kann mit dem wirklich vorbildlichen Einsatz gegen die Vereinnahmung und den Missbrauch ökologischer Landwirtschaft von Rechts selbstverständlich auch ein Einsatz für Queers abgeleitet werden. Aber eben nur über Bande.
Eine direkte Beteiligung gesellschaftspolitischer Stakeholder wie LSVD oder CSD-Vereinen vermissen wir bei Bioland genauso, wie eine eigene Diversity-Gruppe oder die Teilnahme an Community-Events.
Positiv immerhin: Die Herausstellung queerer Lebensrealität auf einem Bioland-Hof über eine Instagram-Story. Mehr davon!
Kommunikation
Siehe auch „Innovation”. Das Logo, zugegebener Weise gut sichtbar auf allen Kanälen, eine Pressemitteilung, eine Insta-Story und ein Blogeintrag auf der Bioland-Homepage. Das ist 2024 einfach viel zu wenig. Um so mehr, als dass Werbekampagnen zur Unterstützung queerer Medien und/oder Verbände auch nicht zu entdecken sind.
Fazit
Biolandbau steht für Diversität. Diesen Unique-Selling-Point frech auf Vielfalt in der Gesellschaft umzumünzen, ist so einfach wie genial. Leider wirkt die ganze Kampagne aber auch genau so einfach am Marketing-Reißbrett entworfen und mit möglichst wenig Eigen(Kapital)aufwand ins Netz geworfen.
Wir wünschen uns für 2025 mehr!