Uganda galt schon immer als eines der intolerantesten Länder Afrikas, was die Haltung zur Homosexualität betrifft. Dennoch deutete sich in den letzten Jahren eine leichte Entspannung in dem von evangelikalen Christen stark beeinflussten Land an: Noch 2012 hatten Lesben und Schwule in Uganda erstmals einen Gay Pride abgehalten. Mit dem Gesetz, das ursprünglich sogar die Todesstrafe vorgesehen hatte, erleidet die schwul-lesbische Szene einen heftigen Rückschlag. Denn nicht nur homosexuelle Handlungen werden mit Strafe belegt: Das Gesetz sieht zudem für die "Bewerbung" von homosexuellen Aktivitäten wie Beratungen oder organisierte Treffen einen Freiheitsentzug von bis zu sieben Jahren vor.
Lesben und Schwule in Uganda sind schockiert: Sie fürchten einen Hexenjagd und hoffen auf Unterstützung aus dem Ausland. "Die Gesetzgebung in Uganda ist ein angsterregendes Weihnachtsgeschenk an christliche Fundamentalisten", so Volker Beck (Grüne) in einer Pressemitteilung. Er fordert diplomatische Konsequenzen seitens der Bundesregierung. Auch US-Präsident Obama bezeichnete das Gesetz als "abscheulich" und "extrem".
Das Gesetz muss noch von Präsident Museveni unterzeichnet werden. Am Inkrafttreten wird das nichts ändern, denn der Präsident kann das Gesetz bestenfalls vergögern, verhindern kann er es nicht.