Was der Fraktionschef der CDU/CSU-Fraktion Volker Kauder in einem Interview äußerte, kommt für schwule und lesbische Eltern einem Schlag ins Gesicht gleich. Er sagte laut Frankfurter Rundschau: Ich glaube nicht, dass sich Kinder wünschen, in einer homosexuellen Partnerschaft aufzuwachsen.
Volker Beck von den Grünen bezeichnete die Aussagen Kauders in einer Stellungnahme als Beleidigung und Herabsetzung aller homosexuellen Eltern. Der LSVD reagierte noch deutlicher und bescheinigte Kauder Schäbigkeit und das Gegenteil verantwortlicher Familienpolitik. Uta Kehr, Sprecherin des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD): Wie wird sich beispielsweise ein fünfzehnjähriger Sohn eines lesbischen Paares fühlen, wenn er solche Sätze in der Zeitung liest? Der LSVD bot Volker Kauder im gleichen Atemzug ein Gespräch mit gleichgeschlechtlichen Eltern sowie junge Menschen, die in Regenbogenfamilien aufgewachsen sind an, um zu beweisen, ob er wirklich an der Situation dieser Familien interessiert ist, oder nur konservative Vorurteile schüren will.
Selbst der Bundesvorsitzende der Lesben und Schwulen in der Union (LSU), Alexander Vogt rügt Kauder in einer Pressemitteilung: Lesben und Schwule erziehen ihre Kinder mit der gleichen Liebe und Fürsorge wie Heterosexuelle. Sie sind keine Eltern zweiter Klasse! Eine vom Bundesjustizministerium 2009 veröffentlichte Studie hat längst das Gegenteil belegt. Die Äußerung von Herrn Kauder war völlig ohne Bezug zum Thema. Es ist sehr ärgerlich, dass die Union immer wieder versucht ihr familienpolitisches Profil auf Kosten gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften zu schärfen. ck