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Katherina Reiche
By Olaf Kosinsky - Own work, CC BY-SA 3.0 de, Link
Was macht eigentlich… Katherina Reiche? So mancher Wutschwuler mag sich nun an den Kopf fassen und ausrufen: „Ach, die gab es ja auch noch!“ Ganz genau. Katherina Reiches Homohass ist schon fast legendär – stammt er doch aus einer Zeit noch vor der AfD, als sich so mancher linksgeneigter Homo kaum schlimmeres im Bundestag vorstellen konnte als die CDU.
Katherina Reiche war von 1998 bis 2015 Mitglied des Deutschen Bundestages. In dieser Zeit beschenkte sie uns reichlich mit Zitaten und Meinungsäußerungen vom homophoben rechten Rand – von denen einige haarscharf an Volksverhetzung vorbeischrammten. Wir erinnern uns in einer Top 3 der Zitate:
Platz 3:
„Die Union muss ganz klar sagen, dass sie auf Familie, Kinder, Ehe setzt. Die Gesellschaft wird nicht von kleinen Gruppen zusammengehalten, sondern von der stabilen Mitte.“
Platz 2:
„Unsere Zukunft liegt in der Hand der Familien, nicht in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. Neben der Euro-Krise ist die demographische Entwicklung die größte Bedrohung unseres Wohlstands"
Platz 1:
Auf die Frage, inwiefern die Zukunft durch die Homo-Ehe beeinträchtigt werde: „Falls Ihre (…) Frage überhaupt Relevanz besitzen sollte, dann entwickelt sich eine Gesellschaft in die Strukturlosigkeit, die am Ende ausschließlich materiellen Anreizen folgt. Auf der einen Seite unbegrenzter Hedonismus, auf der anderen unendliches Leid."
Reiche gilt als umstritten
Kritik an Reiche kam auch aus den eigenen Reihen. Der offen schwule Gesundheitsminister Jens Spahn, damals noch gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, erklärte auf Twitter:
„Lasse mich und mein Leben nicht indirekt als 'Bedrohung unseres Wohlstandes' diffamieren. Da geht die Kollegin zu weit."
2015 verließ Reiche die aktive Politik, wurde Hauptgeschäftsführerin im Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Diesen Posten verlässt sie nun – und wird Chefin der neuen E.ON-Netzgesellschaft „Innogy Westenergie GmbH“. Die Personalie war bereits im Vorfeld der offiziellen Verkündung umstritten.
Nollendorfblogger Johannes Kram prangert an, E.ON werbe in Videos mit Diversitätsversprechen – was sich mit den Positionen Reiches nicht vertrüge. Er warf dem Konzern vor, es sei ihm mindestens egal gewesen, dass er eine Feindin der Homosexuellenbewegung zur Chefin mache.