Im Laufe ihres Lebens sind bis zu 2⁄3 der Männer von Haarausfall betroffen. Vor allem zwischen dem 30. und 70. Lebensjahr nimmt diese Quote beachtlich zu.
Wer sich nicht gleich unter das Messer legen möchte, hat unzählige Mittel zur Auswahl, mit deren Hilfe der Haarausfall gestoppt und das Haarwachstum angeregt werden soll. Als eines dieser Wundermittel gegen Haarausfall wird Biotin angepriesen und eine positive Wirkung auf Haut und Nägel nachgesagt. Doch kann Biotin tatsächlich Haarausfall aufhalten? Im folgendem Artikel werden wir diesem Sachverhalt nachgehen.
WAS IST BIOTIN EIGENTLICH?
Biotin, auch als Vitamin B7 bekannt, ist ein wasserlösliches Vitamin aus dem B-Komplex. Allgemein ist Biotin für seine positive Wirkung auf Haut, Haare und Nägel bekannt. Um diesen Aspekt hervorzuheben, wird es herstellerseitig häufig auch als „Vitamin H“ bezeichnet.
Das Vitamin ist an wichtigen Stoffwechselprozessen, u.a. im Rahmen des Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsels beteiligt. Darüber hinaus trägt Biotin zum Aufbau und der Regeneration von Gewebe und Muskulatur bei, unterstützt das Wachstum und die Erhaltung von Blutzellen und Nervengewebe, wirkt sich positiv auf die Gehirnfunktion aus, kräftigt die Haarstruktur, verbessert das Hautbild und wirkt u.a. dünnem Haar und Haarausfall entgegen.
Da der Körper das Vitamin nicht selbst produziert, muss es über die Nahrung oder entsprechende Ergänzungsmittel aufgenommen werden.
AUFNAHME VON BIOTIN ÜBER DIE NAHRUNG
Laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung beträgt der tägliche Biotin-Bedarf eines Erwachsenen etwa 40 Mikrogramm (1). Dieser Wert wird im Normalfall durch eine ausgewogene Ernährung abgedeckt. Dabei ist Biotin sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Lebensmitteln enthalten, in höherer Dosis u.a. in Naturreis, Haferflocken, Weizenkleie und -Keimen, Sojabohnen, Nüssen, Hülsenfrüchte, Hefe, Avocado, Spinat, Champignons, Eiern, Fisch und Leber.
BIOTINMANGEL
Wird unzureichend Biotin über die Nahrung aufgenommen, kann es in seltenen Fällen zu einem Biotinmangel kommen. Dieser ist häufig durch bestimmte Krankheitsbilder, die Einnahme von Medikamenten, wie Antibiotika, durch Mangelernährung aufgrund häufigen Diätierens, einer Schwangerschaft, langjährigem Alkoholkonsum oder Rauchen begründet. In diesen Fällen kann entweder die Aufnahme von Biotin beeinträchtigt sein oder es kann zu einem deutlich schnelleren Abbau des Vitamins kommen.
Liegt ein Biotinmangel vor, können brüchiges Haar, Haarausfall und eine trockene und irritierte Haut die Folge sein. Aber auch ein Mangel an Energie, Probleme mit dem Verdauungstrakt, chronische Erschöpfung und Muskelschmerzen können mit einem Biotinmangel in Verbindung gebracht werden.
BIOTINMANGEL UND HAARAUSFALL?
Brüchiges Haar und Haarausfall gehören zu den typischen Symptomen eines Biotin-Mangels. Da Biotin für die Produktion von Keratin, dem Grundbaustein der Haare, verantwortlich ist, kann sich ein Mangel direkt auf die Haarstruktur und das Haarwachstum auswirken. In diesem Fall kann die Keratinproduktion durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln unterstützt werden.
NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL: BIOTINTABLETTEN GEGEN HAARAUSFALL?
Biotin, als Nahrungsergänzungsmittel, ist freiverkäuflich in Drogeriemärkten oder Apotheken erhältlich. Liegt tatsächlich ein Biotinmangel vor, können die Präparate (in Kapsel- oder Tablettenform) dabei helfen, das Haar zu kräftigen und das Haarwachstum anzuregen. Allerdings ist ein Biotinmangel nur eine mögliche Ursache, die in Haarausfall münden kann. Gerade bei Männern ist eher der erblich bedingte Haarausfall vorherrschend. In diesem Fall wird Biotin keine Wunder bewirken; hier kann Mann mit einer medikamentösen Therapie den Haarausfall aufhalten und Haarwachstum anregen.
➡️ Weitere Informationen zum Thema (erblich bedingter) Haarausfall und mögliche Behandlungsansätze findest Du auf www.myspring.com
(1)Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2020). Biotin. DGF. Retrieved 09. 20., 2022, from https://www.dge.de/ wissenschaft/referenzwerte/biotin/?L=0