"Ich werde alt!" Machen sich kahle Stellen an der Stirn oder am Hinterkopf bemerkbar, fühlen sich viele Männer* in ihrem Selbstbewusstsein gekränkt. Oft leidet das männliche Selbstbild stark unter Haarverlust, wenn dieser bereits deutlich sichtbar ist. Problematisch ist, dass gerade in der Werbung ein Idealbild von Männlichkeit mit vollem Haar vermittelt wird. Prominente Beispiele von Haartransplantationen zeigen, zu welchen Maßnahmen Männer* bereit sind, um mit vollem Kopfhaar ihre Attraktivität zu erhöhen.
Erfahre mehr über die Ursachen von Haarausfall und mache dich mit Mitteln und selbstbewussten Lösungen vertraut. Darin liegt der Schlüssel zu einer vermeintlich haarigen Angelegenheit! Das Alter spielt ohnehin nicht die Hauptrolle.
Nachgezählt: Ist das überhaupt Haarausfall?
Mach dir zunächst klar, dass jeder Mensch pro Tag bis zu 200 Haare verliert. Das ist völlig normal und angesichts von durchschnittlich mehr als 100.000 Haaren auf dem Kopf absolut verkraftbar. Von krankhaftem Haarausfall (Fachbegriff Alopezie) ist die Rede, wenn du deutlich über diesen Rahmen hinaus Haare verlierst. Handlungsbedarf liegt vor, wenn dein Selbstwertgefühl unter Haarausfall leidet. Der persönliche Leidensdruck ist bei diesem heiklen 'Männer*thema' nicht zu unterschätzen. Während manche Männer* es als Teil des Alterungsprozesses akzeptieren, können sich vor allem jüngere Männer* unter 30 Jahren nicht gut damit anfreunden.
So kann er aussehen
Bei den meisten Männern* machen sich Geheimratsecken oder der typische, kreisrunde Haarausfall am Hinterkopf bemerkbar. Diffuser Haarausfall hingegen betrifft keine bestimmte Stelle des Kopfes, du verlierst z. B. beim Kämmen viele Haare oder findest sie morgens auf dem Kopfkissen. Per Definition ist von Haarausfall die Rede, wenn du über einen längeren Zeitraum jeden Tag mehr als 100 Haare verlierst. Ein bestimmtes 'kritisches' Alter für Haarausfall gibt es nicht: Ist er erblich bedingt, kann die Kopfhaut schon mit Anfang 20 durchschimmern.
Welche Arten von Haarausfall beim Mann* gibt es?
Haarausfall kann temporär durch Stress, Krankheiten, Nährstoffmangel oder auch manche Medikamente ausgelöst werden. Insofern sollte dieser Haarverlust von begrenzter Dauer sein. Auch eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten kann helfen, Haarausfall zu stoppen (falls etwa Vitaminmangel eine Ursache ist). Du selbst kennst dich am besten: Prüfe, ob einer dieser Faktoren für Haarausfall verantwortlich sein kann.
Erblicher Haarausfall ist beim Mann* die häufigste Ursache
Im Gegensatz zum stress-, ernährungs- oder medikamentenbedingten Haarausfall liegt die Ursache in den meisten Fällen in den Genen. Gibt es in der Familie Fälle von Haarausfall, ist die Wahrscheinlichkeit auch für dich erhöht. Experten sprechen vom erblichen bzw. anlagebedingten Haarausfall (Fachbegriff androgenetische Alopezie).
Warum bekommen Männer* Haarausfall?
Wie der Vater, so wahrscheinlich auch der Sohn: Die Gene spielen bei den Ursachen für Haarausfall eine Schlüsselrolle. Der genetisch bedingte Haarausfall ist mit dem männlichen Hormonhaushalt zu erklären. Die Haarfollikel sind durch genetische Veranlagung sehr empfindlich gegenüber Androgenen (männliche Sexualhormone). Die Überempfindlichkeit sorgt für Haarverlust, der sich mehr oder weniger stark und schnell ausbreiten kann. Abgesehen von dieser hormonellen Hauptursache kann auch eine Über- und Unterfunktion der Schilddrüse zum Haarverlust beitragen. Falls andere Krankheitsanzeichen bestehen, solltest du eine ärztliche Untersuchung durchführen lassen.
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Vater und Sohn
Was du gegen Haarausfall tun kannst
Um das richtige Mittel gegen Haarausfall bestimmen zu können, musst du selbst den Test machen. Handelt es sich um erblich bzw. hormonell bedingten Haarausfall, werden die meisten Mittel allenfalls bremsend wirken können. Insofern können rein vorbeugend nur eine gesunde und ausgewogene Ernährung und Sport die Basis für gesundes Haar sein. Handelt es sich um akuten Haarausfall durch eine Krankheit oder Medikamente, sind die Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkt. Du kannst aber davon ausgehen, dass die Haare schnell wieder nachwachsen.
Eine Sache der inneren Einstellung!
Mehr als 40 % aller Männer* sind von Haarausfall betroffen, jenseits von 50 Jahren trifft es sogar mehr als jeden zweiten Mann*. Du bist nicht alleine! Diese Einsicht wirkt bei manchen Wunder. Es handelt sich um einen natürlichen Prozess. Es gibt keinen Grund, sich dafür in irgendeiner Form zu schämen. Im Gegenteil: Du kannst auch der haarigen Not auch eine Tugend machen und mit einer Typveränderung ein neues Selbstbewusstsein verkörpern.
Nicht nur Haare verkörpern Männlichkeit
Viele Männer* entscheiden sich bewusst für eine Glatze, obwohl sie volles Haar haben. Über die Pflege und eine moderne Frisur brauchst du dir dann keine Sorgen mehr machen. Apropos Friseur: Hält sich der Haarausfall noch sehr in Grenzen, kann bereits ein Umstyling zum gewünschten Erfolg führen. Lasse dich vom Friseur deines Vertrauens beraten und wage eine Typveränderung.
Falls du beruflich stark eingebunden bist und oft unter Stress stehst, solltest du an dieser Baustelle ansetzen. Ändere deine Ernährung und treibe mehr Sport. So kannst du Stress abbauen und du wirst dich nach einer gewissen Zeit besser fühlen. Schnell wirst du erkennen, ob die Ursache für deinen Haarausfall im Lebenswandel zu führen ist. Ausfallende Haare können der Anfang zu mehr Bewusstsein für deinen eigenen Körper sein.
Haarausfall: Ein Fall für den Arzt?
Wenn du psychisch sehr unter Haarausfall leidest, solltest du definitiv aktiv werden und auch das Gespräch mit einem Arzt suchen. Blutanalysen können zeigen, ob ein hormoneller Ansatz vielversprechend erscheint. Minoxidil und Finasterid gehören zu den am häufigsten eingesetzten Mitteln gegen Haarausfall. Allerdings sollte ein Eingriff in den Hormonhaushalt gut durchdacht sein. Vorteile und gesundheitliche Risiken solltest du offen mit deinem Arzt besprechen.
Und was ist mit speziellen Pflegeprodukten gegen Haarausfall?
Es spricht nichts dagegen, diese pflegend und vorbeugend zu nutzen. Experten weisen allerdings darauf hin, dass die Wirksamkeit noch nicht wirklich bestätigt werden konnte. Spezielle Shampoos mit Koffein, Taurin oder Hirseextrakt können das Haarwachstum anregen, da sie die Durchblutung der Kopfhaut stimulieren. Es kommt auf einen Selbstversuch an, schließlich müssen die Haare ohnehin gepflegt werden. Wie solche Mittel gegen Haarausfall bei dir wirken, bleibt abzuwarten...
Fazit: Haarausfall ist kein Grund zur Panik
Auch wenn die Zahl prominenter Beispiele zugenommen hat, musst du bei Haarausfall nicht sofort an eine Transplantation denken. Grundsätzlich steht dir auch diese Option offen, wobei die Kosten aber nicht zu unterschätzen sind. Erblich bedingter Haarausfall gehört zum Männerdasein dazu. Wer diese Selbstverständlichkeit lebt, wird sich mit einer neuen Frisur oder Typveränderung selbstbewusst dieser Herausforderung stellen können! Ohnehin kann Beauty für den Mann* heutzutage die verschiedensten Formen annehmen...