Die Autophagie, auch Autophagozytose genannt, bezeichnet einen Prozess in Zellen, mit dem Bestandteile der Zelle abgebaut und wiederverwertet werden. Dieser Recycling-Vorgang setzt sich beim Menschen von selbst in Gang, jedoch erst, wenn man dem Körper für eine gewisse Zeit keine Nahrung zufügt.
Krankheitserreger oder Fremdstoffe, die in die Zelle eingedrungen sind, können mittels der Autophagie unschädlich gemacht werden. Die Selbstheilung der Zellen ist vor allem im Bereich der Medizin ein wichtiges Thema.
Autophagie wird daher auch mit dem sogenannten Intervallfasten in Verbindung gebracht: Eine Nahrungsabstinenz ab 14 Stunden startet diesen Prozess und damit das gesundheitsfördernde Recycling.
Nichts geht verloren
Bei Lebewesen, aber auch in der gesamten Biosphäre, finden Recycling-Prozesse statt, bei denen ein großer Teil der Ausgangsstoffe wieder zurückgewonnen wird. Bei der Autophagie funktioniert dieser Vorgang zugleich wie ein Selbstreinigungsprozess der Zelle: Fehlerhafte oder nicht mehr benötigte Zellbestandteile werden abgebaut und anschließend verwertet.
So werden dem Körper neue Moleküle wie Aminosäuren, Fettsäuren oder Kohlenhydrate zur Verfügung gestellt. Ein Protein etwa wird in seine Einzelteile, die Aminosäuren, zerlegt und dann als Baumaterial für neue Proteine verwendet.
Der Körper erneuert und reinigt sich selbst
Als Auslöser der Autophagie dienen vor allem Stresssituationen wie etwa Nahrungsmittelknappheit oder schwere Schädigung von Zellen. Hier dient sie in erster Linie dazu, dem Körper neue, aus dem eigenen Bestand, erhältliche Nährstoffe zur Verfügung zu stellen.
Gleichzeitig können dabei auch potenziell schädliche Zellen zerstört werden, der Körper wird „entschlackt“ und entledigt sich dabei unnötiger Zellen.
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Wenn die Autophagie richtig funktioniert, stellt dieser Vorgang einen Schutz vor Krankheiten wie Krebs, Demenz, Herzkrankheiten und bakteriellem Befall von Organen dar.
Das liegt daran, dass Ablagerungen und bösartige Bakterien sich gar nicht erst anhäufen, sondern direkt im Anfangsstadium abgebaut werden.
Auch das Immunsystem profitiert
Krankheitserreger oder Fremdstoffe, die in die Zelle eingedrungen sind, können mittels der Autophagie unschädlich gemacht werden. Die Selbstheilung der Zellen ist vor allem im Bereich der Medizin ein wichtiges Thema.
Derzeit wird geforscht, wie die Autophagie zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden kann, wie etwa bei Krebs, Diabetes und Demenz.
Wie fördere ich das Zellen-Recycling?
- Sport: Sowohl Kraft- als auch Ausdauersport begünstigen die Autophagie. Es wird empfohlen, etwa zwei Stunden nach dem Sport nichts zu essen, denn dieser Nährstoffmangel gilt auch wieder als Fastenzeit.
- Intervallfasten: Ab etwa 14 bis 17 Stunden setzt der autophagische Prozess ein. Optimal sind regelmäßige Heilfastenkuren und eine regelmäßige Einhaltung der Essenszeiten.
- Kalorien sparen: Auch durch ein leichtes Kaloriendefizit bei ausgewogener Ernährung wird der Prozess gefördert.
- Kaffee: Eine Studie hat die Wirkung von Kaffee an Mäusen untersucht. Dabei fand man heraus, dass das beliebte Heißgetränk auch die Autophagie anregt.
- Spermidin: Ja, tatsächlich. Und das gibt es nicht nur frisch vom Hahn, sondern auch als Nahrungsergänzungsmittel in der Apotheke zu kaufen. In natürlicher Form kommt es auch konzentriert in Weizenkeimen aus dem Reformhaus vor.
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2016 wurde dem japanischen Wissenschaftler Yoshinori Ōsumi für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Autophagie der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin verliehen.