Die von Bundesgesundheitsminister Spahn gesetzlich durchgesetzte Kostenübernahme der medikamentösen HIV-Prävention durch die gesetzlichen Krankenkassen tritt am 1. September in Kraft.
Björn Beck vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe (DAH) kommentiert:
„Die Einführung der PrEP als Kassenleistung ist ein Meilenstein für die HIV-Prävention: Eine weitere Möglichkeit, sich vor HIV zu schützen, wird leichter zugänglich – unabhängig vom Geldbeutel. Jetzt geht es darum, dass auch alle von PrEP erfahren, die sie brauchen, und dass ausreichend geeignete Praxen zur Verfügung stehen.“
Im Video der Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU (IWWIT) berichten drei Männer, warum sie sich für diese der drei HIV-Präventionsmethoden entschieden haben.
René, David und Patrick nehmen die PrEP, um sich vor HIV zu schützen. Im Video erzählen sie, warum sie sich dafür entschieden haben, was dabei zu beachten ist, und wie sich ihr Sexleben durch die PrEP verändert hat. Mehr Infos unter https://www.iwwit.de/prep!
Du willst keine PrEP?
Wer PrEP nicht will, kann sich vor HIV fast genauso sicher schützen, in dem er Kondome benutzt. Eine Übetragung des Virus ist vollständig ausgeschlossen, wenn der Sex mit einem HIV-Positiven unter funktionierender Therapie stattfindet (blu berichtete).
Wichtig: Keine der drei HIV-Präventionsmethoden schützt sicher vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) wie Tripper, Syphilis oder Chlamydien. Auch das Kondom reduziert das Risiko nur.
Faustregel: Wer sexuell aktiv ist, sollte mindestens einmal im Jahr einen STI-Check machen! Diese Checks werden von den Krankenkassen übernommen, wenn du mit dem Arzt ehrlich über dein Sexualleben redest und dieser ein Ansteckungsrisiko diagnostiziert.
Du willst die PrEP?
Dann bekommst du sie auch. So einfach lassen sich die jetzt vorliegende Regelungen zur PrEP auf Kassenrezept zusammenfassen. Konkret haben laut Papier Menschen mit einem „substanziellem Risiko“ Anspruch auf die Verschreibung. Es reicht, wenn du dem Arzt sagst, dass du gerne Sex ohne Kondom haben möchtest oder bereits hattest. Alle nötigen Beratungen und Untersuchungen werden von der Krankenkasse bezahlt.
Kann ich dafür zu meinem Hausarzt gehen?
Jein! Nur wenn dein Hausarzt ein „fachlich befähigter“ Arzt ist. Das sind alle Ärzte, die auf die Behandlung von HIV-Patienten spezialisiert sind („Schwerpunktpraxen“) und Ärzte, die eine Befähigung durch Weiterbildung und/oder Erfahrung vorweisen können. Eine Liste mit praktischer Suchfunktion über deine Postleitzahl findest du HIER.