Wenn ein Mann regelmäßig keine ausreichende Erektion bekommt, spricht man von einer erektilen Dysfunktion. Schätzungen zufolge leiden weltweit etwa 300 Millionen Männer darunter. Weil Potenzprobleme sich auf die Beziehung und das psychische Wohlbefinden auswirken, ist es wichtig, etwas dagegen zu tun. Dieser Artikel erklärt, welche Optionen es dafür gibt.
Wie kommt es zu einer erektilen Dysfunktion?
Das Problem kann viele Ursachen haben, wobei Durchblutungsstörungen, Störungen der Nervenleitung und psychische Probleme am häufigsten sind.
Damit es überhaupt zu einer Erektion kommen kann, muss vermehrt Blut in den Penis gelangen. Eine ganze Reihe von Krankheiten und Lebensgewohnheiten sind dabei hinderlich. Das reicht von Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen über Fettleibigkeit bis zum Rauchen und den Nebenwirkungen einiger Medikamente. Auch Schäden an den Nerven im Becken oder im Penis, wie sie etwa bei Diabetes auftreten, beeinträchtigen die Erektion. Dasselbe gilt für Zustände, durch die sich Narben bilden können, etwa die Peyronie-Krankheit oder Priapismus.
Zu guter Letzt sind Ängste und Depressionen zu nennen, die bei vielen Männern eine Erektion verhindern.
Behandlungen für Potenzprobleme
Noch immer gelangt die medizinische Forschung zu neuen Erkenntnissen, die zu besseren Behandlungen für die erektile Dysfunktion führen. Schon heute gibt es eine Reihe von wirksamen Behandlungen, die je nach Ursache zum Einsatz kommen.
Änderungen des Lebensstils
In vielen Fällen kann eine dauerhafte Änderung des Lebensstils schon das Problem lösen. Dazu gehören der Verzicht auf Zigaretten und Drogen, guter Schlaf, eine gesunde Ernährung und die Vermeidung von Stress. Wer starkes Übergewicht hat, sollte abnehmen und praktisch alle Männer profitieren von regelmäßigem Training, weil es die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems verbessert.
Medikamente zum Einnehmen
Wenn eine gesündere Lebensweise nicht genügt, helfen Pillen aus der Gruppe der PDE-5-Hemmer den meisten Betroffenen. Dazu gehören die ikonische blaue Pille Viagra mit dem Wirkstoff Sildenafil, die Wochenendpille Cialis mit dem Wirkstoff Tadalafil, Levitra mit dem Wirkstoff Vardenafil, eine ganze Reihe von Generika mit diesen Wirkstoffen und einige Präparate, die in Deutschland noch nicht zugelassen sind.
Alle diese Medikamente verbessern den Blutfluss zum Penis. Sie gelten als sehr sicher, weshalb man in einigen Ländern (z. B. Großbritannien und Polen) Viagra rezeptfrei bekommt. In Deutschland hat der Sachverständigenausschuss beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Aufhebung der Rezeptpflicht im Januar 2022 abgelehnt, weil trotzdem eine Reihe von Nebenwirkungen und Wechselwirkungen möglich sind.
Für den Zugang zu diesen Medikamenten ist das kein Hindernis: Man kann heute sehr einfach online Viagra bestellen und sich während des Bestellvorgangs bei einem zertifizierten Arzt- und Apothekenservice ein gültiges Rezept ausstellen lassen. Auch der Weg über den Hausarzt ist normalerweise kein Problem.
Injektionen in den Penis und Zäpfchen
Noch zuverlässiger löst man eine Erektion aus, indem man sich selbst eine Injektion mit Alprostadil in den Penis gibt. Dieser Wirkstoff ist auch in Form von Zäpfchen erhältlich, die man in die Harnröhre einführt.
Testosteronersatztherapien und mechanische Hilfsmittel
Wenn ein niedriger Testosteronspiegel der Grund für die Potenzprobleme ist, kann eine Testosteronersatztherapie Abhilfe schaffen. Manchen Männern hilft auch eine Penispumpe, wobei man einen Schlauch über den Penis legt und dann ein Vakuum erzeugt, um Blut in den Penis zu saugen. Ein Ring an der Basis des Penis hilft dabei, die Erektion zu erhalten.
Chirurgische Eingriffe
Wenn keine der erwähnten Methoden zum gewünschten Ergebnis führt, bleiben immer noch einige chirurgische Optionen als letzter Ausweg. Man kann sich zum Beispiel ein Implantat in den Penis einsetzen lassen. Manche Implantate kann man mit einer Pumpe aufblasen. Implantate gibt es auch in einer formbaren Version, deren Position man manuell anpassen kann. Eine Operation, bei der verengte Arterien chirurgisch erweitert werden, ist immer noch ungewöhnlich.
Alle diese Eingriffe mögen drastisch erscheinen. Die meisten Patienten sind aber zufrieden mit den Ergebnissen.
Psychologische Beratung
Begleitend zu den anderen Möglichkeiten, oder wenn die Erektionsprobleme psychisch bedingt sind, kann man von einer Therapie oder einer psychologischen Beratung profitieren, wobei Verhaltenstherapien die besten Ergebnisse versprechen.
Stoßwellentherapie
Das wohl innovativste Verfahren, das sich momentan etabliert, ist die Stoßwellentherapie als Behandlung für Gefäßerkrankungen. Schallwellen mit geringer Intensität verbessern dabei die Durchblutung in den Schwellkörper