Zu viele Punkte in Flensburg, Fahrten unter Alkoholeinfluss oder Drogenbesitz: Wird der Führerschein eingezogen, weicht der Ärger über das eigene Fehlverhalten schnell einem Gefühl der Verzweiflung. Schließlich müssen Autofahrer fortan nicht nur auf ihr Automobil verzichten. Vielmehr schränkt der Einzug der Fahrerlaubnis die Mobilität im Alltag ein und kann sogar den Erhalt des Arbeitsplatzes gefährden.
Doch keine Sorge! Mit der richtigen Vorbereitung gelingt es Betroffenen, die mehrstündige Medizinisch-Psychologische Untersuchung zu bestehen und ihren Führerschein zurückzuerhalten. Doch was ist die MPU, wie läuft diese ab und wie überzeugt Mann den Gutachter? Dieser Artikel liefert Antworten!
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Was ist die MPU?
Bei der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung, kurz MPU, handelt es sich um eine Überprüfung der Fahreignung zur Wiedererteilung der Fahrerlaubnis. Wer sich den Straßenverkehrsordnungen widersetzt und beispielsweise wiederholt zu schnell unterwegs ist oder alkoholisiert am Steuer sitzt, kann seinen Führerschein kurzfristig verlieren.
Die Fahrerlaubnisbehörde ordnet in diesem Fall eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung an. So soll festgestellt werden, ob eine Verhaltensänderung zu erwarten ist. Besteht der Betroffene die MPU nicht, kann die Fahrerlaubnis nicht zurückerteilt werden.
Die Krux: Die MPU dauert etwa vier Stunden und ist alleine deshalb anstrengend. Zudem besteht die Untersuchung aus mehreren anspruchsvollen Tests, in denen Ärzte und Psychologen sowohl den physischen als auch den psychischen Zustand des Antragstellers untersuchen.
Ohne qualifizierte Vorbereitung reduziert sich die Chance, die umgangssprachlich als “Idiotentest” bezeichnete MPU zu bestehen. In Vorbereitungssitzungen werden zum Beispiel MPU-Fragen thematisiert und das Gespräch mit dem MPU-Psychologen geprobt.
Welche Gründe gibt es, um zu einer MPU zu müssen?
- Die Fahrerlaubnis wurde mehrfach entzogen.
- Der Fahrer steuert das Auto mit einem Alkoholwert von über 1,6 Promille.
- Der Fahrer wird wiederholt alkoholisiert im Straßenverkehr angetroffen. Dies gilt auch dann, wenn es sich um eine Ordnungswidrigkeit mit unter 1,1 Promille handelt.
- Der Fahrer transportiert Drogen.
- Der Fahrer steht unter Drogeneinfluss.
Wie läuft die MPU genau ab?
Wer bereits darüber informiert wurde, dass eine MPU zu absolvieren ist, sollte sich schnellstmöglich um einen qualifizierten Vorbereitungskurs bemühen. Der Grund: Die MPU besteht aus drei Teilen, die anspruchsvoll ausfallen. Ohne Vorbereitung erhöht sich das Risiko, durchzufallen und die MPU wiederholen zu müssen.
Die Kosten für die MPU sowie die Kosten für jede wiederholte MPU zahlt der Betroffene aus eigener Tasche. Ein MPU-Vorbereitungskurs spart demnach nicht nur Zeit, sondern wahrscheinlich auch bares Geld.
Doch wie läuft eine MPU konkret ab? Zunächst erfolgt der medizinische Check. Außerdem wird ein Reaktionstest durchgeführt und ein 1:1-Gespräch mit einem Verkehrspsychologen absolviert.
Im Rahmen der medizinischen Untersuchung wird ermittelt, ob sich der Antragsteller in der körperlichen Verfassung befindet, wieder am Straßenverkehr teilzunehmen. Der Check-up kann durch medizinische Gutachten ergänzt werden. Die Basis der Gutachten bilden zum Beispiel wiederholte Haar- und Urinproben, falls Drogenmissbrauch im Spiel ist.
In dem psychologischen Gespräch überprüft der Fachpsychologe für Verkehrspsychologie, ob der Fahrer sein Verhalten reflektiert und eine Besserung anstrebt. Gleichzeitig bewertet dieser die Glaubwürdigkeit und Authentizität des Antragstellers. Das Gespräch mit dem Psychologen geht mit einem finanziellen Aufwand von circa 130 Euro einher.
Dabei gilt: Der Psychologe erstellt sein Gutachten auf Basis aller Antworten. Aus diesem Grund ist es nicht empfehlenswert, die Antworten im Vorfeld auswendig zu lernen.
Doch aufgepasst: Wer einen Vorbereitungskurs besucht, in dessen Rahmen Psychologen die Kursteilnehmer auf das psychologische MPU-Gespräch vorbereiten, kann sich diese Gespräche nicht anrechnen lassen.
Das bedeutet, dass es sich bei der Vorbereitung und der MPU gesetzlich um zwei verschiedenen Psychologen handeln muss. Dennoch kann sich der Vorbereitungskurs als lohnenswert erweisen. Zudem erfolgt die MPU ausschließlich in akkreditierten Institutionen.
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Wie bereitet man sich auf die MPU vor?
Ohne Fleiß kein Preis: Dieses bekannte Sprichwort lässt sich zweifelsohne auf die MPU anwenden. Denn eine intensive Vorbereitung auf die mehrstündige Untersuchung begünstigt eine positive MPU. Insbesondere das Gespräch beim Psychologen stellt Laien nämlich vor Herausforderungen.
Die Vorbereitung kann einzeln oder in Gruppen stattfinden. Einige Anbieter stellen zudem Online-Kurse zur Verfügung, sodass Teilnehmer sich ortsunabhängig für eine Vorbereitungsstelle entscheiden können.
➡️ Ein Tipp: Seriöse Anbieter erstellen national anerkannte Befunde und verfahren nach den gültigen CTU-Kriterien. Die MPU-Schulungsunternehmen können unter Umständen sogar einen Abstinenznachweis ausstellen.
Aber inwiefern unterscheiden sich die Inhalte der Seminare? Die Vorbereitungskurse weichen hinsichtlich der Ursachen voneinander ab, die eine MPU erforderlich machen. Denn im Rahmen des medizinischen Checks und der psychologischen Untersuchung gelten unterschiedliche Kriterien, wenn Alkohol, Drogen oder Punkte in Flensburg zu dem Entzug der Fahrerlaubnis führen.
In den Vorbereitungskursen werden zudem wichtige Tipps vermittelt, um den Leistungstest am PC zu bestehen. So ersparen sich Teilnehmer die Zusatzkosten, die bei einer alternativen Fahrverhaltensprobe anfallen. In der Regel lassen sich somit 300 bis 500 Euro einsparen.
Wer Punkte abbauen möchte, kann die Fahrverhaltensprobe auf Wunsch absolvieren. Diese besteht aus einem Test in der Fahrschule und einem Gespräch mit einem Verkehrspsychologen. Auch dieser Teil erfordert eine gewisse Vorbereitung.
Welche Vorteile bietet ein MPU-Vorbereitungskurs?
- Die Teilnehmer bereiten sich umfassend auf alle Komponenten der MPU vor.
- Die Vorbereitungskurse minimieren das Risiko, die MPU wiederholen zu müssen.
- Die Schulungen können online oder offline absolviert werden.
- Die Schulungsunternehmen stellen zum Teil Abstinenznachweise auf Basis von Drogen- und Alkoholscreenings aus.
- Verkehrspsychologische Berater bereiten die Teilnehmer auf das psychologische Gespräch vor.
Wie oft muss man zur MPU-Vorbereitung?
Entzieht die Behörde den Führerschein, möchte man diesen so schnell wie möglich zurückerlangen und sich endlich wieder in die bequemen Sitze des geliebten Wagens gleiten lassen. Eine intensive Vorbereitung auf die MPU kann sich als vorteilhaft erweisen. Doch wie viele Sitzungen die MPU-Vorbereitung im Einzelfall umfasst, kann nicht pauschal beantwortet werden.
In einem persönlichen Erstgespräch werden zunächst die Ziele festgelegt. Anschließend ermittelt der Berater die ungefähre Dauer des Vorbereitungskurses. In diesem Kontext werden zudem die anfallenden Kosten berechnet.
Das Fazit – die MPU bestehen und bares Geld sparen
Hand aufs Herz: Es schmerzt, den Führerschein zu verlieren. Um diesen wiederzuerlangen, ordnen die Fahrerlaubnisbehörden unter Umständen eine mehrstündige Medizinisch-Psychologische Untersuchung an.
Diese besteht aus einem medizinischen Check, einem Reaktionstest am Computer und einem psychologischen Gespräch mit einem Fachpsychologen für Verkehrspsychologie. Um sich optimal auf die MPU vorzubereiten, empfiehlt es sich, einen Vorbereitungskurs eines anerkannten MPU-Schulungsunternehmens zu besuchen.
Hier erlernen die Teilnehmer, wie sie sich im Leistungstest verhalten und wie sie den Gutachter von ihrer Eignung überzeugen sollten. Einige Anbieter stellen zudem Abstinenznachweise aus. Somit erhöht sich die Chance, die MPU im ersten Anlauf zu bestehen und Zusatzkosten für Wiederholungen der Tests zu vermeiden.