Jeder fünfte Deutsche leidet an einer erektilen Dysfunktion. Und obwohl es sich damit um eine echte Volkskrankheit handelt, gilt es immer noch als Tabuthema. Viele Männer scheuen sich zum Arzt zu gehen oder Hilfe aufzusuchen.
Grund dafür sind oft die weit verbreiteten Mythen über die Krankheit. Das kratzt an der Männlichkeit. Gemeinsam mit einer Hand voll Experten und unserem innovativen Quiz wollen wir zu der Krankheit aufklären.
Wieviel weiß ich über erektile Dysfunktion?
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Der Begriff der erektilen Dysfunktion wird im Volksmund oft mit der Impotenz gleichgesetzt. Jedoch fallen unter den Begriff der Impotenz weitere Funktionsstörungen. Die erektile Dysfunktion ist lediglich eines von vielen Problemen beim Geschlechtsverkehr. Weitere Begriffsklärungen finden Sie in unserem Beitrag Erektionsstörungen.
Was definiert eine erektile Dysfunktion?
Eine erektile Dysfunktion besteht dann, wenn in einem Zeitraum von 6 Monaten in über 70 Prozent der Fälle keine Erektion aufrechterhalten oder aufgebaut werden kann. Das Phänomen ist keine Seltenheit. Was alles unter eine erektile Dysfunktion fällt, wer davon betroffen ist und welche Ursachen infrage kommen, fassen wir hier in Kürze zusammen:
- Jeder 5. Mann in Deutschland leidet unter Erektionsstörungen (22,3 %, Stand 2020; Ärzteblatt).
- Je älter ein Mann wird, umso eher leidet er unter Erektionsproblemen:
Häufigkeit von Erektionsproblemen innerhalb des letzten Jahres (2019-2020) nach Altersgruppe
- Experten vermuten, dass bis zum Jahr 2025 bis zu 322 Millionen Männer weltweit an erektiler Dysfunktion leiden werden.
- Die Ursachen der erektilen Dysfunktion können unterschiedlichen Ursprungs sein: Unter Umständen sind sie organisch, psychogen (psychisch bedingt), durch Erkrankungen oder deren Behandlung bedingt. Zu den häufigsten Ursachen zählen organische Gründe (75 Prozent). Jedoch spielen bei 15 Prozent der Betroffenen auch psychische Gründe eine Rolle, bei 10 Prozent sind es medikamentöse Gründe.
- Zu den organischen Ursachen zählen folgende:
Die häufigsten Ursachen für Erektionsstörungen
Ist das Alter ausschlaggebend?
Erektile Dysfunktion tritt nicht so selten auf wie von der Gesellschaft suggeriert. Die Herausforderung: Die meisten Männer sprechen nicht offen über ihre Erektionsprobleme. Millionen von Männern leiden darunter – und das nicht nur im fortgeschrittenen Alter. Die weitverbreitete Annahme, dass Erektionsprobleme bei jungen Männern nicht auftreten, ist ein Irrglaube. Erektile Dysfunktion kann auch junge Männer treffen.
Erektionsstörungen mit 20 Jahren
Das Klischeebild der Männer in ihren 20ern: jung, unbeschwert, voller Tatendrang und immer potent. Doch der Schein trügt, denn aus einer Studie von 2004 (Rosen, R. C., Fisher, W. A., Eardley, I., Niederberger, C., Nadel, A., & Sand, M.: The multinational Men's Attitudes to Life Events and Sexuality (MALES) study, 2004) geht hervor, dass die Häufigkeit für erektile Dysfunktion bei Männern in den 20ern bei 8 Prozent liegt. Jüngste Ergebnisse geben das Vorkommen einer Erektionsstörung bei den 18- bis 25-Jährigen mit 6,5 Prozent an. Eine Publikation von Mialon, Berchthold, Michaud, Gmel und Suris aus dem Jahr 2012 lässt sogar auf eine Häufigkeit von 30 Prozent bei den 18- bis 25-Jährigen schließen.
Ursachen für Erektionsprobleme im Alter von 20:
Viele Faktoren, die zu erektiler Dysfunktion beitragen, können in jedem Alter auftreten. Dazu gehören unter anderem körperliche und emotionale Faktoren – die beide für die sexuelle Aktivität wichtig sind.
Im Allgemeinen lassen sich 15 Prozent der Gründe für eine erektile Dysfunktion auf psychische Ursachen zurückführen. Insbesondere bei der jüngeren Generation liegt nahe, dass die Erektionsstörungen psychischer Natur sind: Stress, Beziehungsprobleme, hohe Erwartungen an das Sexualleben und Depressionen sind keine Seltenheit.
Erektionsprobleme: Männer unter 40 Jahren
Verschiedene Quellen kommen zu unterschiedlichen Antworten, doch eins steht fest: Impotenz fängt nicht erst im hohen Alter an. Ganz im Gegenteil: Selbst die unter 20-Jährigen werden mit Impotenz konfrontiert. Wiederkehrende oder anhaltende erektile Dysfunktion ist üblicherweise ein Problem des mittleren oder höheren Alters, jedoch trifft auch eine zunehmende Anzahl von jüngeren Männern diese Beschwerden. Fast jede 4. Neudiagnose der erektilen Dysfunktion fällt heutzutage auf einen Mann unter 40 Jahren.