
Foto: M. Rädel
Mops Hund
Berlin gilt als die Stadt der Hundehaufen. Ihren ganz jungen Verursachern widmet sich jetzt der Smiling Berlin Verlag mit einem zuckersüßen Buch: der Welpenfibel samt Kalender. Die Szene freut sich! Zeit und Laune für ein Warum hatte Verleger, Koautor und Hundebesitzer Lasse Walter.
Warum haben so viele Schwule einen Hund?
Also abgesehen von dem Flirtfaktor Hund und dass der Hund dem Besitzer ein komplett neues Shopping-Gebiet eröffnet, sind Hunde natürlich treue und liebevolle Begleiter oder für Paare quasi der Schritt zur Familiengründung. Leider ist die typische schwule Familie immer noch Mann + Mann + Hund, und für viele Männer mit Kinderwunsch ein Kindesersatz. Für meinen Freund und mich ist unser Basset „Ludwig“ allerdings kein Kindersatz, denn wir wollten nie Kinder, sondern tatsächlich „nur“ einen Hund.
Wo sind denn Berlins beste Hundewiesen?
Generell gibt es zu wenige in Berlin und die Stadt baut lieber 50 Boule Plätze für Kleinstzielgruppen als einen Hundegarten. Dabei leben ca. 10% der Berliner in einem Haushalt mit Hund. Der Grunewald ist das größte Auslaufgebiet in Berlin. Am See können die Hunde baden. Bis auf das Manko, dass die Stadt sämtliche Mülleimer entfernt hat und man die Hundekacke somit nicht aufheben kann, ohne danach stundenlang mit sich rum zu schleppen, ist der Grunewald sehr zu empfehlen.
Ein Hund neben sich sollte im Park abends doch als Zeichen genügen, dass man NICHT cruisen will, oder? Aber sorgen nicht gerade Hunde für Kommunikation?
Generell sind Hunde absolut ein Flirtfaktor. Gewollt oder auch ungewollt kommt man mit anderen Menschen ins Gespräch. In einem Cruisinggebiet sollte man den Hund nicht frei laufen lassen, sonst freut sich der Hund, dass endlich mal andere Menschen mit ihm in den Gebüschen spielen wollen und stört evtl. einige Leute. In meinem Buch „Hundeshauptstadt Berlin“ habe ich dem Flirtfaktor Hund ein ganzes Kapitel gewidmet und erzähle zwei süße Liebesgeschichten.
An welche Leserschaft richtet sich euer Buch?
Die Welpenfibel ist eine Kombination aus Wandkalender und Welpenratgeber. Es richtet sich an frische Welpenbesitzer, die dankbar sind für Tipps und Checklisten im ersten Hundelebensjahr und sich über Welpenbilder an ihrer Küchenwand freuen. Ratgeber liest man einmal kurz an und guckt nie wieder rein. Wir hoffen, mit dem Kalenderformat ein Jahr lang Tipps geben zu können, die mehr Aufmerksamkeit bekommen als ein Ratgeber im Regal.
Wie groß ist die Kitschgefahr bei Welpenbildern?
GROSS!!!! Wir haben im Vorfeld einen Welpenfotowettbewerb gemacht, und die Hauptgewinner sind in der Fibel vertreten. Thomas mit seinem Chester hat es sogar auf den Titel geschafft. Bei Welpenbildern geht einem das Herz auf, das macht Kitsch auch. Als ich das jetzige Titelbild sah, war mir sofort klar: Das muss auf die Titelseite. Allerdings haben wir noch farblich etwas nachgekitscht und die Farben etwas wärmer gemacht. Es geht also immer noch ein bisschen kitschiger.
•Interview: Michael Rädel