Bild: Querverlag, ein Ausschnitt aus dem Cover zu Lutz van Dijk: „Irgendwann die weite Welt“
Ende Juli erscheint beim Querverlag das neue Buch von Lutz van Dijk, eine Autobiografie seiner Jugendjahre. Das Heranwachsen in der West-Berliner Nachkriegszeit, sein Aufbruch mit 18 Jahren nach New York.
Wichtige und auch bedrückende Jahre, als #mensch noch lange nicht von einer LGBTIQ*-Community sprach, es wurde weder gegendert noch hatten Schwule irgendwelche Rechte auf ein selbstbestimmtes Leben. Wer homosexuell war, verschwieg es oder musste leiden. Lutz van Dijk war einer der Menschen, die dafür kämpften, dass es anders wurde! Das Buch liest sich aber alles andere als ernst und bedrückend, fast amüsant ist die Geschichte seiner Geburt, auch wenn sie im zerstörten Berlin spielt. Das Schöne im Kleinen sehen, das Große erreichen, sich von Widrigkeiten nicht beeindrucken lassen. Darauf kommt es an im Leben. Auch wenn die Gesellschaft mitunter Nein sagt. Homosexualität ging nicht, durfte damals nicht sein. Doch Lutz van Dijk, geboren 1955 in West-Berlin, suchte und fand den Kontakt zu anderen Außenseitern, brach als Teenager in die USA auf und wurde zum queeren Aktivisten, lehrte in Hamburg, war ab 1992 Mitarbeiter im Anne Frank Haus in Amsterdam, engagiert sich mit seinem Mann in Kapstadt in einem Township-Projekt für Kinder.
Auch in der Politik setzte er sich für die queere Community ein: So war der deutsch-niederländische Autor und Pädagoge maßgeblich daran beteiligt, dass der Deutsche Bundestag 2023 zum ersten Mal (!) explizit den queeren Opfern des Dritten Reichs gedachte. Auch als Künstler konnte er viel erreichen: Zu Lutz van Dijks bekanntesten Werken gehören unter anderem „Verdammt starke Liebe“, „Der Traum vom Regenbogen“ sowie „Romeo und Jabulile“. 2024 geht der leider an Parkinson erkrankte Buchautor, Menschenrechtler und queere Aktivist mit seinem neuen Buch „Irgendwann die weite Welt“ auf Lesereise, unter anderem am 15. August wird er es in der Altstädter Bücherstuben, (19 Uhr, Bierstraße 37, 49074 Osnabrück), am 21. August in der Stadtbibliothek (20 Uhr, Gustav-Heinemann-Platz 2 – 6, 44787 Bochum) vorstellen, am 3. September ist eine Lesung in Berlin (20:30 Uhr, Eisenherz, Motzstraße 23) geplant.
Lutz van Dijk: „Irgendwann die weite Welt“, ISBN 978-3-89656-346-0, www.querverlag.de
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