
„Sündiges München: Nachtszenen der Nachkriegszeit“: Sünde in München? In der Stadt der oberaufmerksamen Polizisten, der bayerischen Metropole, der die Sauberkeit liebenden Einwohner? Aber ist das Image Münchens zu Recht das einer spießigen Stadt, die nur so tut, als sei sie weltoffen und trendorientiert?
Gründe zum Zweifeln an den Klischees über die Hauptstadt Bayerns liefern die Bilder des Fotografen Al Herb (geboren 1931). Das Buch „Sündiges München: Nachtszenen der Nachkriegszeit“ zeigt ein vielschichtiges Porträt des Münchner Nachtlebens in der Nachkriegszeit. Als junger Fotograf tauchte Herb tief in die Welt der Striptease-Tänzerinnen, GIs, „Frolleins“ und des aufblühenden Rotlichtmilieus rund um den Hauptbahnhof ein. Seine Fotos dokumentieren nicht nur das ausgelassene Lebensgefühl jener Jahre, sondern auch die dunklen Seiten der Nacht – mit Aufnahmen von Obdachlosen, Kriegskrüppeln und Gestrandeten. Die Bildauswahl aus Herbs Archiv bietet einen faszinierenden Einblick in Münchens sündige Vergangenheit zwischen Glanz und Elend.
AL HERB: „SÜNDIGES MÜNCHEN – NACHTSZENEN DER NACHKRIEGSZEIT“, HIRSCHKÄFER VERLAG MÜNCHEN