Conrad Veidt, um 1925, Foto: A. Binder, Berlin. Quelle: Deutsche Kinemathek-Fotoarchiv
Der erste schwule Film erblickte 1919 das Licht der Welt. Und war natürlich ein Skandal. „Anders als die Andern“ von Richard Oswald erzählt die Geschichte einer Liebe, die damals verboten war.
Denn der Paragraf 175 (der bist 1994 in ähnlicher Form fortbestand!) sorgte damals für Leid, Selbstmorde, Verleumdung, Folter und Gefängnis.
Im Zentrum des Films „Anders als die Andern“ steht Violinist Paul Körner, der sich in einen Studenten verliebt. Ihre Beziehung gerät zum Skandal und der Film entwickelt sich zur Tragödie. Sinnbildlich für unzählige Schicksale!
Am 31. Oktober widmet sich das Schwule Museum diesem so wichtigen Film, der damals direkt verboten wurde – obwohl als „sozialhygienisches Filmwerk“ zuerst erlaubt. Die Originalfassung des Films ist nicht mehr erhalten, obwohl Magnus Hirschfeld sich dafür einsetzte. Es existiert aber eine Version, die aus geretteten Teilen von Kopien zusammengeschnitten wurde.
„Eingebettet ins Zeitgeschehen zeichnet die Ausstellung die Lebensläufe der Mitwirkenden nach, etwa von Richard Oswald, Conrad Veidt, Anita Berber, Magnus Hirschfeld und Karl Giese“, verrät das Schwule Museum. Der Kurator ist Wolfgang Theis, der das Museum 1984 mitgegründet hat und „diese Ausstellung als seine allerletzte ankündigt. Auf der Vernissage möchten wir ihn noch einmal angemessen bejubeln.“
Fritz Schulz um 1920, Foto: O. Stein. Quelle: Deutsche Kinemathek-Fotoarchiv
31.10., ab 19 Uhr: „Anders als die Andern“, die Ausstellung läuft bis zum 21. Februar 2020, Schwules Museum, Lützowstraße 73, Berlin, www.schwulesmuseum.de