Foto: Dietmar F. König
Dietmar F. König
Homoerotisch sind seine Bilder durchaus, doch Dietmar F. König fängt auch andere Motive mit seiner Kamera ein. Und eigentlich ist er Balletttänzer. Wir sprachen mit dem Multitalent.
GEBOREN WURDEST DU IN DEN 1960ERN IN ULM … Schon mit zwölf Jahren habe ich beim Ulmer Theater mit dem Ballettunterricht begonnen. In Stuttgart an der John Cranko Schule habe ich dann meine staatlich geprüfte Tänzerausbildung gemacht, da war ich 17. Dann ging es nach Toronto, wo ich ein Stipendium an der National Ballet School bekommen habe. Seitdem arbeite ich professionell als Tänzer, jetzt an der Deutschen Oper Berlin, viele Jahre an der Los Angeles Opera unter der Leitung von Placido Domingo wie auch am Helios Dance Theater in Los Angeles.
WANN KAMST DU ZUR FOTOGRAFIE? In den 1990ern habe ich mir eine gebrauchte – analoge – Kamera gekauft und habe damit begonnen, mein Umfeld zu fotografieren. Meine Freunde in Kalifornien fanden das ganz toll und meinten, ich habe ein gutes Auge. Mein großes Vorbild ist natürlich Maestro Bruce Weber. 2001 gewann ich den First Prize Photography der Emerging Artist Competition von der Tom of Finland Foundation Los Angeles. Wertschätzung im Ausland! Dass meine besten Freunde am liebsten nackt in der Wohnung, am Strand in oder in ganz San Francisco waren, hab ich natürlich festgehalten. Flower-Power pur!
WAS FOTOGRAFIERST DU BESONDERS GERNE? Männer! Dokumentarfotografie wird immer mein Leben begleiten. Ich fotografiere am liebsten Porträts von anderen Lebenskünstlern, zahme und wilde Tiere sowie auch prachtvolle Blumen.
WORAUF LEGST DU DA WERT? Schon sehr klassisch, dass ich die „Ikonen“, die Wahrzeichen der Stadt einfange. Aber immer verbunden mit dem Leben wie zum Beispiel einem Liebespaar, egal welchen Geschlechts, vor dem Louvre in Paris eng umschlungen oder zwei sich küssenden Männer vor der Apotheke am Helmholzplatz.
HAUPTBERUFLICH BIST DU NUN? Renaissancemann. Freischaffender Lebenskünstler, immer von der Hand in den Mund. Erfahrener Tänzer. Charakterdarsteller auf den Brettern dieser Welt. Und als zweites Standbein auch fotografierend.
•Interview: Michael Rädel www.dietmarfkoenig.com