Bild: Rinaldo Hopf „Social Distancing – Grande Grazie“, 2020 (Ausschnitt)
Direkter – und bei uns zensiert – kann Kunst kaum sein. Der international bekannte Maler Rinaldo Hopf setzte sich auf seine ganz eigene erotische Art mit den Folgen der notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie auseinander.
„Mein persönliches Kunstprojekt zur Pandemie ist Social Distancing. Die Abstandsregeln, verbunden mit dem in Kalifornien schon ab Mitte März 2020 geltenden Lockdown – all das wahrgenommen aus der Perspektive einer weltberühmten Sammlung erotischer Kunst“, verrät uns der einst in Freiburg geborene Weltenbürger, der diese Arbeiten in seiner Artist Residency in der Tom of Finland Foundation in Los Angeles begonnen hatte.
„Als Künstler habe ich im Pandemiejahr zwar die Ausstellungen und Vernissagen vermisst, konnte die Zeit aber gut für meine eigene kreative Arbeit nutzen“, so der Maler. „Als Symbol unserer Zeit wird der Hyper-Narzissmus mit den gegenwärtigen Verpflichtungen der Distanzierung verbunden.“
Die überall im Haus und auf dem Grundstück der Tom of Finland Foundation zu sehende schwule Kunst habe ihn auf die Idee gebracht, „eine Reihe von Männern bei Autofellatio zu malen, jeweils mit dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern. Also eine erotische Version von total safe ...“, so Rinaldo Hopf. Die erregten und sich mit sich selbst vergnügenden Männer wurden auf einem Hintergrund internationaler Printpresse dieser Pandemie-Zeit gemalt. Zu sehen ist die Kunst unter anderem bei Lars Deikes Happening Anfang April in Berlin.
Bild: Rinaldo Hopf „Social Distancing“, 2020
Provokante, starke und schwule Kunst. Mutig und eine ganz andere Art, sich mit der Pandemie zu beschäftigen
www.rinaldohopf.com, www.mygayeye.com