Foto: A. Kanaan
Joplyn
Erinnert ihr euch noch an die Zeit, als der Prenzlauer Berg in Berlin ein Partybezirk war? Also lange bevor die Gentrifizierung und später dann Corona alles queere Klubleben ausmerzten?
Als man donnerstags am Senefelderplatz bei „Chantals House of Shame“ tanzen konnte, im Prater in der Kastanienallee mit Bürger Pe bei der „Bürgerparty“ quirlige Dragshows und House de luxe genießen konnte? Als es mehr Bars als Fressbuden gab? Ist lange her (na ja, ca. 10 bis 20 Jahre), aber nicht vergessen.
Und so passt es ganz wunderbar, dass Joplyn ihr Debütalbum dann auch „Pappelallee“ genannt hat. Ein housiges Werk, das an eine Straße erinnert, die einst mitten im Partybezirk lag und einiges erlebt hat ... Die Künstlerin nimmt das Beste aus ihren deutschen, vietnamesischen und kanadischen Einflüssen, um Vocal House mit einem dicken Schuss Retro zu schaffen – alles ab dem 22. Januar hörbar auf „Pappelallee“. Untermalt und begleitet von dicken Beats singt Jopyln dabei über „Identität, Vergänglichkeit, Neu-Anfänge und Kraft-Schöpfen durch Loslassen“. Und wir haben musikalisch dazu noch eine wunderbare Zeitreise in wilde Klubzeiten. Hoffentlich werden die Tracks bald in den Klubs laufen können. Aber erst mal müssen wir noch abwarten und zu Hause tanzen. Unsere Anspieltipps sind „Recognize Me“, „Slowly Start Again“ und „Never“.
Funfact: Booka Shade sind Fan und Remixer von Joplyn.