
Foto: M. Rädel
Absolvent der Hamburger Stage School und nun Wahlberliner. Wir trafen LUMO bei einem queeren Event ** im Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz. Hier erfährst du mehr.
Was magst du an Hamburg, was an Berlin? Oh, da fällt mir sofort das Franzbrötchen ein – und der Elbstrand natürlich! Im Sommer liebe ich es, mit Freund*innen auf dem Spielbudenplatz einen Cocktail zu trinken. Hamburg hat einfach eine ganz besondere Atmosphäre. Und das kulturelle Angebot ist großartig: Die Elbphilharmonie, das Thalia Theater – ich mag diese Mischung aus Tradition und moderner Szene. In Berlin schätze ich vor allem das gute Wetter. Als ehemaliger Hamburger ist das ein echter Pluspunkt – haha. Was ich hier außerdem liebe: die bunte, vielseitige Klubkultur und das viele Wasser! Ich wohne am Holzmarkt und sitze oft an der Spree, um zu entspannen. Diese Stadt pulsiert einfach.
Und was vermisst du an Hamburg? Ganz klar: meine Freund*innen und die queere Klub- und Partyszene auf der Reeperbahn. Als ich nach Hamburg kam, war ich 18. In den sechs Jahren dort habe ich unglaublich viel über mich selbst gelernt. Wenn ich heute beruflich in der Stadt bin, fühlt es sich immer noch so an, als käme ich nach Hause.
Wie würdest du deine Kunst, es ist ja mehr als „nur“ Gitarrenspiel, beschreiben? Stimmt, meine Performances sind definitiv mehr als nur Gitarrenspiel. Ich spiele auch Klavier. (grinst) Aber im Ernst: Durch meine Musical-Ausbildung bin ich zum Glück sehr vielseitig aufgestellt. Ob energetische Tanzperformances im Fernsehen oder melancholische Songs, die ich selbst begleite – das Spektrum ist groß. Und genau das liebe ich. Ich schlüpfe in verschiedene Rollen, wachse mit jeder neuen Herausforderung und möchte Menschen berühren – vielleicht sogar inspirieren, sich selbst treu zu bleiben. Meine Kostüme sind dabei immer androgyn, queer – und ja, auch ein bisschen sexy.
Was verbindest du mit CSDs? Der CSD ist für mich jedes Jahr eine bunte Explosion von Lebensfreude. Es ist bewegend, so viele Menschen zu sehen, die offen ihre Sexualität, Gender-Identität und Individualität feiern. Lustigerweise habe ich zwei meiner Ex-Freunde auf dem CSD kennengelernt – deshalb werde ich ihn wohl immer auch mit schönen Begegnungen verbinden. Und natürlich denke ich dabei auch an Stonewall – den Ursprung unserer Bewegung. Zwischen all dem Feiern darf man nicht vergessen: Der CSD ist und bleibt eine Demonstration. Wir ziehen für Sichtbarkeit und Gleichberechtigung durch die Straßen. Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, laut zu sein und zu zeigen: Liebe ist stärker als die Angst vor Vielfalt.
Gehst du auch aufs Berliner Stadtfest? Natürlich! Ich liebe es zu tanzen, mit Freund*innen zu feiern – und das Straßenfest ist da jedes Jahr ein echtes Highlight. Ich kann es kaum erwarten, wieder mittendrin zu sein.
Worauf freust du dich gerade? Auf den Sommer! Die letzten Monate war ich viel mit Shows unterwegs und hatte kaum Zeit, richtig in Berlin anzukommen. Deshalb freue ich mich total darauf, die Stadt mit meinem Rennrad zu erkunden – und neue Freundschaften und Begegnungen zu erleben.
*Interview: Michael Rädel
www.instagram.com/luka_mostarac
** LUMO sang auf dem Geburtstag von Tim Lienhard
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